SoVD-Podcast: Die neue elektronische Patientenakte
Wie kann die ePA unser Gesundheitssystem und die gesundheitliche Versorgung für alle verbessern?
Die neue elektronische Patientenakte: Fragen und Inhalte
01:15 Die elektronische Patientenakte (ePA): Was ist das genau?
03:26 Digitale Kontrolle und Umgang mit sensiblen Daten – auch ohne App
07:48 Datenschutz und Zugriffsrechte: Wer sieht was in der ePA?
10:57 Start der ePA: Herausforderungen, Schnittstellen und erste Schritte
14:13 Ärztemangel und Digitalisierung: Motivation statt finanzielle Anreize
15:56 Zukunft der ePA: Zentrale Dokumentenablage und neue Module
Die Dateneingabe und die Vernetzung von Praxis, Patient und ePA sind die größten Aufgaben. Gleichzeitig ist es natürlich auch die größte Chance. Also dann, in dem Moment, wenn die ePA zum Fliegen gekommen ist, also wirklich viele Menschen mitmachen, […] dann werden auch letztlich alle daran einen Nutzen finden.
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Zu Gast ist Maren Puttfarcken, Leiterin der Hamburger Landesvertretung der Techniker Krankenkasse. Am 29. April 2025 ist ein historischer Tag für das deutsche Gesundheitswesen: Die elektronische Patientenakte (ePA) wird bundesweit eingeführt. Gemeinsam mit Klaus Wicher diskutiert sie Chancen und Herausforderungen dieses digitalen Meilensteins und erklärt, was genau sich eigentlich hinter der ePA verbirgt. Wie wird sie den Alltag von Patient:innen sowie Ärzt:innen verändern und das „Briefträgerdasein“ der Versicherten beenden? Wie werden sensible Gesundheitsdaten geschützt, wer darf darauf zugreifen – und wer nicht? Welche Hürden bestehen bei der technischen Umsetzung? Und wie wird gewährleistet, dass auch Menschen ohne Smartphone oder Digitalkompetenz nicht außen vor bleiben müssen?

Die neue elektronische Patientenakte: Der SoVD-Podcast zum Lesen
SR: Susanne Rahlf
KW: Klaus Wicher
MP: Maren Puttfarcken
SR: “Sozial? Geht immer!” – Der Podcast des SoVD Hamburg mit Klaus Wicher und Susanne Rahlf. Einmal im Monat diskutieren wir soziale Fragen und Problemlagen, haken nach und geben Antworten. Immer im Blick: Soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Chancengleichheit. Sie wollen keine Folge mehr verpassen. Dann abonnieren Sie uns auf den gängigen Podcast-Plattformen. Herzlich willkommen zu unserem Podcast “Sozial? Geht immer!” vom Sozialverband SoVD hier in Hamburg. Mein Name ist Susanne Rahlf.
KW: Mein Name ist Klaus Wicher. Ich bin Landesvorsitzender des SoVD.
SR: Dieses Mal zu Gast hier bei unserem Podcast ist Maren Puttfarcken. Sie ist die Leiterin der Techniker Krankenkasse hier in Hamburg. Sie sind gelernte Journalistin, Hörfunkautorin und Redakteurin, haben dann später die Seiten gewechselt. Unter anderem waren Sie die Pressesprecherin des Universitätskrankenhaus in Hamburg-Eppendorf, und seit 2012 sind Sie nun Leiterin der Hamburger Landesvertretung der Techniker Krankenkasse. Herzlich willkommen, Frau Puttfarcken!
01:15 Die elektronische Patientenakte: Was ist das genau?
SR: Frau Puttfarcken, heute ist sozusagen ein historisches Datum. Wir haben heute den 29. April 2025. Heute wird in ganz Deutschland die elektronische Patientenakte (ePA) eingeführt. Wir haben in Hamburg schon eine Testphase hinter uns. Seit Januar wurde hier schon mal getestet. Die elektronische Patientenakte: Was ist das genau?
MP: Die elektronische Patientenakte ist ein Datenspeicher, also ein digitaler Datenspeicher, in dem alle Daten, die Ärzte und andere Leistungserbringer über Patienten haben, eingestellt und gesammelt werden. Also wie ein zentraler Tresor im Prinzip.
SR: Was verbirgt sich denn genau dahinter? Was heißt das für mich als Patient? Ich habe meine ganzen Unterlagen darin gespeichert. Diese Papierakte in der Arztpraxis entfällt dann.
MP: Nein, das sind zwei Paar Schuhe, wovon Sie sprechen. Wesentlich ist, dass ich als Patient künftig nicht mehr eine dicke Mappe mit Unterlagen zu jedem Arztbesuch schleppen muss. Wenn ich also einen neuen Arzttermin ausmache, beispielsweise beim Kardiologen, muss ich bisher alles, was über mich in den letzten Jahren da war, sammeln und zum Arzt hinbringen. Der wiederum muss die Mappe aufmachen und reingucken, kann sich aber auch nicht sicher sein, dass wirklich alles drin ist. Sind wirklich alle Medikamente drin? Dieses, ich sage mal Briefträgerdasein des Patienten, das entfällt künftig.
KW: Das klingt toll. Die Frage ist, warum sind so viele Menschen immer noch skeptisch und treten dieser Sache nicht bei und sagen, das ist toll, das hilft mir.
MP: Wenn Sie mich fragen, ist das eine wirklich gute Sache und wir sind in Deutschland auch wahrlich nicht Pioniere. Die meisten Länder rund um uns haben das schon ganz lange. Die meisten Patienten in anderen Ländern profitieren davon auch. Das Thema Skepsis, das wir hier haben, ist zum einen ein deutsches Thema, was den Datenschutz angeht. Wir sind insgesamt sehr skeptisch bei vielen Dingen, was natürlich auch gut ist, aber manchmal auch ein bisschen hinderlich sein kann. Zum Zweiten bedeutet das natürlich für alle, dass wir uns daran gewöhnen müssen und mitspielen müssen. Alles, was neu ist, ist unbequem.
03:26 Digitale Kontrolle und Umgang mit sensiblen Daten – auch ohne App
KW: Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, viele sagen: Jetzt wissen die alles über mich und ich möchte das gar nicht. Das ist mir unheimlich. Können Sie diese Sorge nehmen?
MP: Ich kann zum einen die Sorge verstehen, mal damit anzufangen. Natürlich ist das neu. Auf der anderen Seite tun Ärzte das heute auch schon. Ehrlich gesagt, wenn ich eine gute Behandlung haben möchte von einem Arzt, dann liefere ich freiwillig alle Daten hin. Dazu möchte ich mal sagen, dass alle Befragungen, egal ob von uns und auch andere Befragungen regelmäßig angeben, dass um und bei 3/4 der Deutschen die wirklich gerne haben möchten. Die Frage ist, wer diese Skepsis schürt und auf der anderen Seite, dass es für Ärzte und andere Leistungserbringer einfach eine große Umstellung sein wird, dass plötzlich ein Dritter mitspielt. Bisher waren sie unter sich. Sie haben ihre Daten unter Ärzten und Experten ausgetauscht und plötzlich ist ein Dritter in der Mitte. Der kann reingucken und er hat ein Recht darauf, rein zu gucken.
KW: Wir können auch mal überlegen. Ich will zu einem Chirurgen und jetzt ist in meiner Patientenakte aber drin, dass ich psychisch erkrankt bin. Das möchte ich aber gar nicht, dass der das weiß, denn das hat auch mit der Erkrankung erst mal gar nichts zu tun. Kann ich denn isoliert eine solche Information aus der Patientenakte entfernen?
MP: Sie können keine Information entfernen, wenn sie mal drin ist. Obwohl, das können Sie auch. Aber primär können Sie genau festlegen, welcher Arzt auf welche Daten Zugriff haben darf. Ich kann als Patient sehr genau sagen, der Arzt darf reingucken und der Arzt kann nicht reingucken.
KW: Wie mache ich das?
MP: Das macht man in der App, in der man die Berechtigungen vergibt.
KW: Das kann ich aber gar nicht.
MP: Das können Sie.
KW: Ich nicht. Ich kann mit einer App gar nicht umgehen. Also ich sage das jetzt systematisch, weil es viele Menschen gibt, die das nicht können. Digitalisierung und Apps sind manchmal ein mit sieben Siegeln verschlossenes Dokument.
MP: Also Sie können das auch mündlich äußern und Sie können es gegenüber den Ombudsstellen der Krankenkassen äußern. Sie können das in den Kundenberatungen der Krankenkassen äußern. Sie haben die Möglichkeit, auch als ein Mensch, der kein Handy nutzt, das so zu machen. Im Übrigen sind Sie auch nicht gezwungen, eine App überhaupt zu benutzen. Sie können das festlegen und das ist auch sehr wichtig, weil man natürlich als Patient durchaus bestimmte Dinge vielleicht nicht teilen möchte. Grundsätzlich ist es aber so, dass durch das jetzige Verfahren erst einmal alle Ärzte berechtigt sind, damit man ein möglichst vollständiges Bild hat. Es ist aber auch so, dass ein Arzt, wenn sie eine Behandlung macht, nicht gezwungen ist, vorher in diese App rein zu gucken und alles zu lesen. Das ist die Sorge der Ärzte. Wir haben Sorge, dass sie sagen: Kommt jetzt ein Patient und erwartet von mir, dass sie erst mal eine halbe Stunde diese Akte durchlese.
KW: Dafür ist es doch da, denn der Arzt hat doch jetzt die Möglichkeit, sich ein umfassendes Bild zu machen, also auch ganzheitlich mal zu gucken. Das ist ein echter Vorteil. Wenn die das aber gar nicht machen, unter Umständen, dann entfällt das doch.
MP: Man muss beide Seiten sehen. Natürlich ist ein ganzheitliches Bild schön. Dazu, Sie haben es selber gesagt, haben Ärzte die Möglichkeit, auf Dokumente zuzugreifen, die für den Behandlungsfall interessant sind. Ein anderes Beispiel: Sicherlich braucht der Chirurg nicht unbedingt zu wissen, ob jemand eine psychische Erkrankung gehabt hat. Das kann er möglicherweise sehen, wenn die Berechtigung nicht entzogen ist. Im Grunde gehört das nicht zum Behandlungsverlauf dazu. So ist es auch definiert, dass Ärzte die Möglichkeit haben, auf Dokumente zuzugreifen, die für den Behandlungsverlauf relevant sein könnten.
07:31 Datenschutz und Zugriffsrechte: Wer sieht was in der ePA?
KW: Wer erfährt da noch von dem, was auf der Patientenakte drauf ist? Ich selbst als Patient, meine behandelnden Ärzte und wer noch.
MP: Eine Apotheke zum Beispiel, wenn sie in einer Apotheke gewesen sind. Die Apotheker können drei Tage lang auf diese Daten zugreifen. Ärzte, die berechtigt sind, können das drei Monate tun. Selbiges natürlich zum Beispiel bei Krankenhäusern, bei denen ich in Behandlung war. Wir als Krankenkassen haben keine Zugriffsrechte. Der Arbeitgeber auch nicht. Das ist eine von Patienten geführte Akte.
KW: Das ist die große Sorge, dass Sie sagen: Menschenskinder, jetzt bin ich gläsern. Mein Arbeitgeber weiß ganz genau, was ich an Erkrankungen habe. Und genau das möchte ich auch vermeiden.
MP: Das ist ein Märchen, was sich hartnäckig hält, was nicht stimmt. Wir als Krankenkassen haben keinen Zugriff auf die Akte. Es ist eine rein von Patienten geführte Akte. Sie können auch sagen, ich möchte da gar keinen zugreifen lassen. Sie können auch von vornherein sagen, ich möchte gar keine Akte haben. Das können Sie machen und sagen: Ich lege Widerspruch ein, und dann wird die ePA angelegt, aber sie ruht dann und wird nicht genutzt. Die Frage ist, ob das klug ist. Ich finde es sehr schade, dass viele Ärzte seit Jahresbeginn, seit dieser Testphase Plakate aufgehängt haben, in ihren Wartezimmern gesagt haben: Ich rate euch zu widersprechen.
KW: Mit welchen Argumenten machen die das? Wissen Sie das? Das ist für Sie von Vorteil, wenn man weiß, wie der medizinische Weg dieses Patienten war und was noch mal gemacht werden muss? Vielleicht gibt es Blutuntersuchungen, die ich nicht nochmal machen muss oder Ähnliches.
MP: Ich würde das teilen. Ich würde auch sagen, es ist wichtig, dass Patienten das machen und das auch zulassen zu ihrem eigenen Wohl.
KW: Haben Sie mit der Kassenärztlichen Vereinigung schon mal darüber gesprochen? Das ist die Interessenvertretung der Ärzte hier in Hamburg.
MP: Das ist so gesehen gar nicht nötig, weil wir jetzt gemeinsam den Auftrag haben, diese elektronische Patientenakte zum Fliegen zu bringen. Dafür gibt es Informationsveranstaltungen. Wir hatten auch eine in der Kassenärztlichen Vereinigung, wo ich für die Kassen gesprochen habe. Es gibt weitere Formate, in denen informiert wird. Denn die Entscheidung, dass die ePA kommt, ist lange gefallen. Das ist auch keine Kassenentscheidung gewesen. Das ist eine Entscheidung des Bundes gewesen. Die Ärzte müssen jetzt nach und nach, bis spätestens 30.09., jetzt wirklich ans Laufen kommen und die ePA nutzen. Ich denke, dass jetzt ab dem kommenden Jahr dann auch weitere Module an dieser der ePA folgen werden.
10:28 Start der ePA: Herausforderungen, Schnittstellen und erste Schritte
KW: Wenn ich so kritisch nachfrage, heißt das nicht, dass wir besonders kritisch dieser Sache gegenüberstehen, sondern wir wollen hier zur Aufklärung beitragen. Das ist klar. Was kommt jetzt also, was sind die nächsten Aufgaben, die Sie sich stellen? Wo wollen Sie ran? Was sind möglicherweise noch ungelöste Themen?
MP: Heute fängt erst mal dieser bundesweite Rollout an, das ist gut, damit auch alle Ärzte sich jetzt schrittweise herantasten können. Man muss sich vorstellen, wir haben 130 unterschiedliche Praxisverwaltungssysteme in Deutschland und die sind jetzt nach und nach dabei, das überhaupt erstmal zu ermöglichen, dass man eine elektronische Patientenakte haben kann. Also ab dem ersten Oktober wird die Nutzung verpflichtend sein.
KW: Wenn es so viele verschiedene Systeme gibt. Wie schaffen Sie das denn, dass die miteinander kompatibel sind?
MP: Das ist genau die Herausforderung. Also die Herausforderung ist, dass jedes Praxisverwaltungssystem eine Schnittstelle zur ePA schafft. Wir Krankenkassen sind schon lange fertig. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Bei den Krankenkassen gibt es zwei große Anbieter, die elektronische Patientenakten bauen und anbieten. Die sind fertig. Jetzt gibt es diese sehr vielen Anbieter vom Praxisverwaltungssystem, die nach und nach überhaupt erst sicherstellen, dass es geht.
KW: Vielleicht mal aus der Sicht der Ärzte: Wer zahlt das eigentlich? Die Schnittstellen einzurichten, das ist eine Sache, da braucht man Experten, das kann ich nicht so ohne Weiteres.
MP: Das ist auf der Ebene der Praxisverwaltungssysteme (PVS), das müssen die Hersteller dann bezahlen, um diese Schnittstellen zu machen. Gleichwohl schlagen natürlich die Hersteller dieser PV-Systeme diese Kosten wieder auf die Praxen um, so dass die Praxen zahlen müssen. Wobei die Praxen von den Kassenärztlichen Vereinigungen auch Teilpauschalen kriegen und das schon relativ lange. Ob das jetzt eins zu eins ist, das kann ich nicht beurteilen, aber es ist auf jeden Fall so, dass sie dafür schon seit langer Zeit Pauschalen kriegen. Der Prozess ist nicht seit gestern, sondern der läuft schon sehr lange. Und am Ende wird es auch so sein, dass die Ärzte für die Erstbefüllung der Akte auch noch mal wieder Geld kriegen.
KW: Es sind viele beteiligt. Es sind nicht nur Ärzte, Krankenkassen und Krankenhäuser, die alle miteinander verbunden werden müssen. Das ist eine große Aufgabe.
MP: So verstanden ist das die größte Aufgabe. Es ist natürlich auch die größte Chance, die überhaupt in der liegt. Also dann, in dem Moment, wenn die, wie wir sagen würden, mal die ePA zum Fliegen gekommen ist, also wirklich viele Menschen mitmachen, viele Menschen ihre Daten einstellen, viele Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken etc. da ihre Daten reinstellen und das müssen sie dann ab Herbst, dann werden auch letztlich alle daran einen Nutzen finden. Im Moment ist es vielfach die Diskussion, dass Ärzte sagen, das ist mir viel zu viel Aufwand, das möchte ich nicht, das schaffe ich nicht in meinem Praxisalltag. Dann muss ich da auch noch dran denken, man Personal muss das machen und vielleicht denkt der eine oder andere Versicherte, das ist mir zu aufwändig. Ich muss erst mal diese App installieren. Also der Anfangsaufwand in diesem Jahr wird noch groß sein.
13:38 Ärztemangel und Digitalisierung: Motivation statt finanzielle Anreize
KW: Wissen Sie, was mir gerade durch den Kopf geht? In Hamburg sind ungefähr 40 Prozent aller Ärzte über 60. Wenn das auf sie zukommt, haben Sie keine Sorge, dass sie sagen: Nun, da mache ich nicht weiter. So schlecht verdienen die Ärzte nicht, dass sie nicht sagen können, ich gehe in Rente.
MP: Die Frage ist ein bisschen: Was ist die Alternative? Wollen wir uns immer von denen treiben lassen, die nicht mitmachen wollen? Natürlich ist es mutmaßlich leichter für jemanden, der immer in einer bestimmten Art und Weise gearbeitet hat, so weiter zu arbeiten. Irgendwann muss man dann mal anfangen. Ich denke wieder von den Patienten aus.
KW: Würde eher in die Richtung gucken, wie motiviert man die Menschen. Also sagen wir, die Umstellung ist auch für die Ärzte nicht ganz kostenfrei. Die kriegen Pauschalen, aber vielleicht nicht alles. Gibt es da ein System, wo man die Menschen motiviert? Also wir brauchen alle Ärzte?
MP: Das, was ich bei Ihnen raushöre, ist, dass man finanzielle Anreize gerne hätte. Dann kann ich wieder zurückspielen: Wer soll die zahlen? Das zahlen alle gesetzlich Versicherten. Wenn wir dann gucken auf Anfang des Jahres, wie die Versicherungsbeiträge explodiert sind, auch gerade bei den Menschen, die kein Geld haben, ist das finde ich keine gute Idee, immer damit zu kommen und sagen noch einen Anreiz, noch einen Anreiz, noch einen Anreiz. Irgendwann muss es auch mal einen systemischen Anreiz haben. Man muss gucken, dass auf der anderen Seite Ärzte auch durchaus etwas davon haben, wenn sie die ePA haben. Sie müssen dann nicht mehr mühselig gucken, welche Medikamente nimmt ein Arzt? Hinterher telefonieren, ob man alle Bilder hat, ob man alle Befunde hat. Man kriegt das dann auch mal frei Haus geliefert. Insofern würde ich sagen: Es ist auch ein Geben und Nehmen.
15:17 Zukunft der ePA: Zentrale Dokumentenablage und neue Module
SR: Es ist ein Geben und Nehmen. Eine letzte Frage habe ich noch mal. Herr Wicher hatte das kurz schon angerissen. Sie sprachen von neuen Modulen, die möglicherweise noch dazu kommen könnten. Woran dachten Sie in dem Moment?
MP: Ich dachte daran, dass neben dem Einstellen von, wie wir es jetzt sagen, also Briefen, Befunden etc. künftig so was wie der Mutterpass drin ist. Heil- und Hilfsmittelverordnung werden mit reinkommen. All das, was im Moment sehr komplex auf ganz unterschiedliche Art und Weise läuft, soll zentriert werden in der ePA. Das ist ein großer Gewinn.
SR: Ein ganz großes Gesamtpaket wird diese elektronische Patientenakte beinhalten, so wie es aussieht. Frau Puttfarcken, vielen Dank, dass Sie da waren.
KW: Vielen Dank von meiner Seite, es war sehr informativ und für viele Menschen ganz nützlich, das zu hören.
MP: Das freut mich. Danke schön.
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