Der SoVD tritt ein für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und fordert nicht nur gleiche Bezahlung für gleiche und gleichwertige Arbeit, sondern auch die Unterstützung von Alleinerziehenden und damit einhergehend flächendeckende ganztägige Kinderbetreuung. Dies gilt auch für den Abend- und Nachtbereich, um z.B. Schichtarbeit auszugleichen.
Frauen haben in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland viel erreicht, viele Rechte mussten sie sich hart erkämpfen. Dass noch einiges zu tun ist, zeigt die Tatsache, dass Frauen noch immer durchschnittlich 23 Prozent weniger Lohn erhalten als Männer – und das bei gleicher Qualifikation. Die Ursachen für die Lohnlücke lassen sich auf einige zentrale Umstände zusammenfassen: Es fehlen Frauen in bestimmten Berufen, Branchen und auf höheren Stufen der Karriereleiter. Dagegen sind sie in anderen Berufsfeldern (z.B. soziale Berufe und Dienstleistungsberufe) stärker vertreten, erzielen dort besonders niedrige Löhne und erfahren damit weder hohe gesellschaftliche Wertschätzung noch angemessene Entlohnung. Frauen unterbrechen oder reduzieren den Job öfter und länger als Männer, weil sie eher als Männer Erziehungsaufgaben übernehmen. Dies wirkt nach in der Rente. In der jüngsten Zeit steigt die Zahl gering bezahlter Tätigkeiten („prekäre Beschäftigung“). Diese Tätigkeiten werden überproportional von Frauen geleistet. Deshalb fordert der SoVD schon seit Jahren gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Aufmerksam macht der Verband darauf unter anderem mit seinen Aktionen zum internationalen Equal-Pay-Day (Aktionstag für die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen).
Außerdem setzt der SoVD sich für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Dazu gehört neben einer flächendeckenden ganztägigen Kinderbetreuung mit einem adäquaten Betreuungs- und Stellenschlüssel auch die Unterstützung von Alleinerziehenden. Denn: viele Alleinerziehende beziehen Hartz IV, 90 Prozent davon sind Frauen. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber insbesondere die mangelnde und wenig flexible Kinderbetreuung verschärft die Armut alleinerziehender Frauen. Für alle diese Themen macht sich vor allem der Landesfrauenausschuss im SoVD Hamburg stark. Er steht dem Landesvorstand beratend zur Seite und sorgt für eine entsprechende Vernetzung innerhalb und außerhalb des Verbandes.
Als Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern fordert der SoVD Hamburg:
- Durchsetzung der Frauenquote und Equal-Pay – nicht nur in den öffentlichen Unternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg
- Gleichstellungsbericht, der alle Lebens- und Arbeitsbereiche von Frauen in Hamburg erfasst, ist einmal pro Legislaturperiode der Bürgerschaft vorzulegen
- Förderung der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Gezielter Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente, um mehr Frauen als bisher eine existenzsichernde Erwerbstätigkeit zu ermöglichen und Frauen mehr zu fördern