SoVD-Podcast: Gerechte Chancen für alle
Was können der Senat, aber auch Verbände wie AWO und SoVD tun, um Chancengerechtigkeit in Hamburg sicherzustellen?
Gerechte Chancen für alle: Fragen und Inhalte
02:13 Kinderarmut: Kinderrechte stärken und Partizipation fördern
05:28 Finanzierung der Sozialen Arbeit sichern – aber wie?
12:22 Hilfen bei Flucht und Migration: Soziale und berufliche Integration fördern
16:52 Fachkräftemangel: Arbeitsmarktzugang erleichtern und Hürden abbauen
23:32 Pflegefall Pflege: Wie können wir gute Pflege für alle gewährleisten?
27:31 Gesundheit: Niedrigschwellige lokale Versorgung vorantreiben
30:38 Teilhabe im Alter sichern: Senior:innentreffs weiterentwickeln und Quartierzentren schaffen
33:17 Welches Problem muss Hamburg aus Sicht der AWO jetzt dringend angehen?
Wir müssen darüber sprechen, was wir jetzt mit weniger Ressourcen machen wollen. Das heißt, wir können entweder weiter die gleiche Versorgungsqualität leisten wollen, dann können wir es aber nur für weniger Menschen tun oder wir können weniger Versorgungsqualität haben weiterhin für alle. Diese Diskussion sollten wir führen und nicht dem Markt überlassen. Denn wenn wir das machen, dann haben wir die Schere zwischen Arm und Reich, die dann noch weiter auseinandergeht.
“Zu Gast ist Dr. Arne Eppers, Landesvorstand der Arbeiterwohlfahrt, kurz AWO, in Hamburg. Gemeinsam diskutieren wir darüber, wie wir Risiken sozialer Benachteiligung begegnen, soziale Ungleichheiten überwinden und gerechte Bedingungen für alle schaffen können – egal, ob jung oder alt und egal welcher Herkunft. Denn die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer und neben dem Elternhaus hat der sozioökonomische Status noch immer großen Einfluss auf Bildung, Arbeit, Einkommen und Gesundheit. So auch in Hamburg. Doch an welchen Rädern muss die Politik drehen und was können Verbände leisten sowie weiter bewegen? Wichtige Stellschrauben auf der Agenda von AWO und SoVD sind die Kinderarmut, die soziale und berufliche Integration von Flüchtlingen und Migrant:innen, die gesundheitliche Versorgung und Senior:innenarbeit.
Gerechte Chancen für alle: Der SoVD-Podcast zum Lesen
KW: Klaus Wicher
NT: Nicola Timpe
AE: Arne Eppers
NT: Herzlich willkommen zu unserem Podcast „Sozial? Geht immer!“ Mein Name ist Nicola Timpe.
KW: Ich bin Klaus Wicher, Landesvorsitzender des SoVD Hamburg.
NT: Heute bei uns zu Gast ist Dr. Arne Eppers. Seit 2020 sind Sie Landesvorstand der Arbeiterwohlfahrt, kurz AWO Hamburg und seit über 35 Jahren sind Sie für die AWO tätig. Wir, also AWO und SoVD, arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen und haben ganz ähnliche Themenbereiche. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass Sie heute hier sind. Herzlich willkommen, Herr Eppers.
KW: Auch herzlich willkommen von meiner Seite. Wir freuen uns sehr.
AE: Ich freue mich auch. Ganz herzlichen Dank für die Einladung. Vielen, vielen Dank! Ich habe in der Vorbereitung mal ein bisschen in Ihrer Podcast-Reihe geguckt. Beeindruckend finde ich, was Sie bisher auf die Beine gestellt haben und den Hörern liefern. Das ist toll.
NT: Die AWO setzt sich für eine sozial gerechte Gesellschaft ein – so wie wir auch. Davon sind wir aus unserer Sicht aber Lichtjahre entfernt. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer statt kleiner: Kinderarmut, Altersarmut, Bildungsarmut, fehlende Teilhabe oder Gesundheitsrisikoarmut. Die Liste ist lang. Darüber wollen wir heute mit Ihnen sprechen. Aber sagen Sie mir doch als erstes: Wie schaffen Sie es, seit über 35 Jahren morgens motiviert ins Büro zu kommen, angesichts dieser vielen sozialen Schieflagen?
AE: Das ist natürlich nicht in 35 Jahren an jedem Tag gleich. Das variiert durchaus ein bisschen. Ich schaffe es ganz gut, weil die AWO, bei der ich so lange jetzt schon bin und seit zehn Jahren jetzt in Hamburg, ein bisschen dazu beitragen kann, die Situation zu verbessern. Wir sind in Hamburg etwa 1500 Hauptamtliche bei der AWO und ich bin einer von denen und insofern macht mir das sehr viel Spaß mit diesen engagierten Menschen, die sich im Sinne der Werte der AWO für die Hamburger einsetzen, auch zusammenzuarbeiten. Das ist gar nicht schwierig, dann da mitzumachen und jeden Morgen den Antrieb zu finden.
02:13 Kinderarmut: Kinderrechte stärken und Partizipation fördern
KW: Wir beobachten Armut in Hamburg ganz engmaschig und stellen fest, dass die Armut der Kinder und Jugendlichen in Richtung 30 Prozent geht. Das macht uns schon ziemlich betroffen. Uns macht betroffen, dass im Moment ein Gerangel um die Kindergrundsicherung gemacht wird, die wir brauchen, um die Kinder für die Zukunft zu rüsten, damit sie auch gute Chancen in der Gesellschaft haben und wir hinterher richtig gute Arbeitskräfte haben, mit denen wir unsere Zukunft aufbauen können. Wie sehen Sie das, Herr Eppers?
AE: Ich habe jetzt neulich gerade gelernt, dass Armut sechs Generationen dauert, bis man die Armut in Richtung Mittelschicht verlassen hat. Das ist natürlich viel zu lang. Da müssen wir daran arbeiten, das müssen wir ändern. Denn die Motivation der Menschen, sich auch anzustrengen, aus dieser Arbeitssituation rauszukommen, ist nicht sehr groß, wenn wir wissen, es dauert sechs Generationen, bis wir das geschafft haben. Da müssen wir schneller werden und insbesondere da fördern, wo Menschen in prekären Verhältnissen sind. Da müssen sie raus. Da sind wir alle gemeinsam gefragt: Politik, Steuerzahler und wir alle zusammen.
KW: Das ist auch die Aufgabe von AWO und SoVD, genau an diesen Hebeln zu ziehen. Wir möchten gerne, dass die Kinder und Jugendlichen hier gut aufwachsen und gute Chancen haben, in unserer Gesellschaft ihren Platz zu finden. Da müssen wir einiges tun.
Die AWO hat eine Menge Kindergärten.
AE: Genau. Die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe ist einer der Schwerpunkte der AWO Hamburg seit vielen Jahren oder Jahrzehnten. Wir versuchen auf der einen Seite eine hohe Fachlichkeit zu gewährleisten, bewegen uns sehr eng an den Hamburger Bildungsempfehlungen, die gerade mal wieder überarbeitet werden und auch über Hamburg hinaus ausstrahlen. Die Empfehlungen sind sehr anerkannt und wir haben so einen besonderen AWO Schwerpunkt beim Thema Partizipation. Das ist uns sehr wichtig.
KW: Können Sie uns den Aspekt einmal erklären?
AE: Wir haben zum Beispiel vor einigen Jahren mit Kindern in den Kinder- und Jugendeinrichtungen die AWO-Kinderrechte gemeinsam geschaffen. Wir haben große Veranstaltungen gemacht und haben sogar selbst Krippenkinder eingeladen. Man glaubt gar nicht, dass sie schon an Abstimmungen teilnehmen können und haben AWO-Kinderrechte definieren lassen oder mit den Kindern gemeinsam definiert. Das war ein tolles Projekt, da profitieren wir in den Einrichtungen heute noch von. Das ist heute noch Teil der täglichen Arbeit mit den Kindern. Wir haben so kleine Heftchen gedruckt, die die Kinder dann auch bekommen haben und haben auch andere kindgerechte Formate gemacht. Für uns ist das ein Demokratieprojekt. Wir wollen dazu beitragen und dafür sorgen, dass junge Menschen, wenn sie denn aufwachsen, aktiv an unserem demokratischen Miteinander teilnehmen. Das fängt in der Kita an.
05:28 Finanzierung der Sozialen Arbeit sichern – aber wie?
KW: Es läuft nicht ohne Probleme bei Ihnen. Wie sieht denn das mit der Finanzierung aus?
AE: Es läuft nicht ohne Probleme, das stimmt. Das ist jedes Jahr ein neues Ringen um die Refinanzierung von Tarifen im Moment.
KW: Es gibt doch die Zusicherung, dass die Tarife finanziert werden. Das ist eine klare Aussage des Senats. Da brauchen Sie nur warten, bis das Geld kommt.
AE: Ja, das ist auch so, nur bis wir zu Ende gewartet haben, brauchen wir auch Geld. Insofern ist die Refinanzierung so, dass sie sehr träge ist.
KW: Stimmt das denn nicht, was der Senat sagt, an der Stelle? Das sind Ankündigungen, die ganz offiziell gemacht werden. Da müssen wir uns auch darauf verlassen können, dass das so ist, und zwar nicht nur die AWO, sondern vor allen Dingen die, die diese Leistungen in Anspruch nehmen, die Bürger der Stadt.
AE: Ja, es funktioniert schon. Wir haben jetzt im Mai einen Tarifabschluss geschaffen, dann bekommen wir aber nicht am 1. Juni das Geld. So funktioniert es nicht. Es wäre schön, wenn das so wäre, wenn wir eine unmittelbare Refinanzierung von Tarifen hätten. Wir haben Mechanismen, die zeitverzögert sind. Die Mechanismen haben in den letzten Jahren auch funktioniert. Solange es um Tarifsteigerungen von zwei, drei Prozent geht, ist das nicht so ein Thema.
KW: Das müssen wir den Menschen, die jetzt zuhören, noch mal deutlich machen. Es gibt das Versprechen, dass eine Refinanzierung folgt. Sie kommen bei der Art und Weise, wie das gemacht wird, in finanzielle Probleme.
AE: Wir kommen insbesondere dann in finanzielle Probleme, wenn wir hohe Tarifabschlüsse haben, weil wir vorfinanzieren müssen. Da gab es inflationsbedingt Forderungen in vielen Branchen vonseiten der Gewerkschaften, hohe Tarifabschlüsse haben zu wollen. Dem ist auch weitgehend nachgekommen.
Wenn der Abschluss so hoch ist, dann haben wir ein Problem damit, das lange vor zu finanzieren. Das haben nicht nur wir, sondern auch der größte Kita Anbieter, die Elbkinder. Insofern ist es wichtig zu sagen, dass wir, wenn wir funktionierende Systeme haben, die Finanzierung auch funktioniert. Aber bei Ausnahmen brauchen wir schnelle Lösungen. Wir brauchen in diesem Jahr dringend eine schnelle Lösung zur Refinanzierung dieser hohen Tariflöhne.
Wir sind in Gesprächen, aber wir werden nicht das kriegen, was wir brauchen, um eine vollständige Refinanzierung zu kriegen. Im nächsten Jahr sieht es dann wieder ein bisschen anders aus. Da wird es ein bisschen besser werden, hoffe ich. Da haben wir schon wieder einen hohen Tarifabschluss, den wir jetzt schon für nächstes Jahr kennen. Das Problem schleppt sich von Jahr zu Jahr. In Hamburg könnte die gesamte Finanzierung der Sozialen Arbeit überdacht werden. Das wäre gut, wenn wir schneller Refinanzierung hätten.
KW: Wir sind als Sozialverband genau hinter diesen Fragen her. Wir sagen, die Finanzierung muss zeitnah erfolgen, denn wenn es eine Tariferhöhung gibt, muss die sofort bezahlt werden. Die Refinanzierung muss durch den Senat auch sofort erfolgen. Das ist das eine, das zweite ist: Es darf auch nicht immer so zeitlich befristet sein. Ein Jahr, zwei Jahre.
Das Problem, was Sie doch haben, wenn Sie für zwei Jahre Geld kriegen, stellen Sie doch keinen Mitarbeitenden für vier oder fünf Jahre ein – es kommt hier zu prekären Beschäftigung. Das wird durch diese Art von Finanzierung durch den Senat gefördert.
AE: Jetzt sprechen Sie das Thema Zuwendungen an. Im Kitabereich gibt es eine regelhafte Finanzierung und Mechanismen zur Steigerung. Im Bereich Zuwendung hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Situation ergeben, die nicht länger hinzunehmen ist. Da ist es so, dass Einrichtungen, die im Grunde genommen zur Daseinsvorsorge gehören, Kinder- und Familienzentren als Beispiel, jedes Jahr einen Antrag stellen, müssen jedes Jahr einen Verwendungsnachweis machen. Der Hamburger Senat sagt, Sie wollen die Haushaltshoheit nicht verlieren. Deswegen wollen sie keine dauerhafte Finanzierung. Wenn eine Einrichtung seit 25 und mehr Jahren existiert und gute Arbeit macht, dann kann es doch nicht sein, dass immer weiter solche jährlichen Bewilligungen gemacht werden, die genau das dann herbeiführen, was sie gerade beschrieben haben – prekäre Beschäftigung. Wir müssten im Grunde genommen nur befristete Arbeitsverhältnisse haben. Wir machen es zum Teil mittlerweile anders, aber das heißt, wir übernehmen das Risiko. Wenn die Stadt nein sagt und nicht weiter finanziert, dann müssen wir die Menschen auffangen.
Der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass wir für jeden auch eine Beschäftigung haben. Korrekt ist das nicht. Ein besonderes Phänomen dabei ist, dass diese Zuwendungen, die Finanzierung aus einer Zeit kommt, wo Verbände und Organisationen selber Ideen hatten, irgendein Projekt machen zu wollen und eine Kofinanzierung dann bekommen haben. Das Relikt aus dieser Zeit ist, dass es immer noch einen Eigenanteil zu zahlen gibt. Wir haben Zuwendungsprojekte in einer erheblichen Größenordnung, wo wir einen Eigenanteil von fünf Prozent oder so zahlen müssen. Das kann doch nicht richtig sein.
KW: Können Sie uns erklären, in welchen Bereichen Sie diese fünf Prozent verdienen?
AE: Mittlerweile gelingt es einfach nicht mehr. Das war früher vielleicht zum Beispiel im Kitabereich noch möglich. Heute ist aber die Finanzierungspräzision in allen Bereichen so hoch, dass wir gar nicht mehr aus einem Bereich Geld rausnehmen und in einen anderen stecken können. Das Problem ist insbesondere da, wo wir offene Kinder- und Jugendarbeit haben, da ist viel Zuwendungsfinanzierung.
KW: Konkret gesagt sind das Bauspielplätze beispielsweise. Die notwendig sind, damit die Kinder sich auch nach der Schule mal ein bisschen austoben können. Die haben Engpässe bei der Finanzierung, weil sie Geld dazu verdienen müssen, was ja, wenn überhaupt, nur sehr schwer möglich ist.
AE: Beratungseinrichtungen gehören auch dazu. Kinder- und Familienzentren sind wichtige Beratungseinrichtungen, die, genau wie Sie sagen, eigentlich Geld dazu verdienen müssen. Selbst wenn so eine Einrichtung Spenden akquiriert, was oft gelingt, dann sind diese Spenden in das Finanzierungskonzept einzubringen und dementsprechend weniger engagiert sich der Bezirk und reduziert seine Mittel. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Das geht so nicht weiter. Da werden wir auch versuchen, mit den Kollegen von den anderen Wohlfahrtsverbänden noch mal in einen Dialog mit Politik und Verwaltung zu treten. Ob wir da nicht zukünftig eine veränderte Struktur hinbekommen.
12:22 Hilfen bei Flucht und Migration: Soziale und berufliche Integration fördern
KW: Durch den Krieg in der Ukraine und die Menschen, die hierher flüchten, wird das Problem noch verschärft. Sie alle suchen Kindergartenplätze, Beratung oder andere Begegnungsräume. Laufen wir da nicht auch als Gesellschaft auf Grund?
AE: Die Zuwanderung von außen und die Schutzsuchenden, die aus der Ukraine kommen, verschärfen natürlich dieses Problem nochmal um einiges. Wir haben da als AWO sehr früh geholfen und uns bei dem Thema engagiert. Wir hatten gerade das Glück, ein Partnerunternehmen aus der Wohnungsbaubranche an unserer Seite zu haben, die sich sozial engagieren und mit uns eng zusammenarbeiten. Die haben uns ein Gebäude zur Verfügung gestellt, relativ groß in Farmsen, in dem wir Menschen, die aus der Ukraine kommen, die dort auch wohnen, in großer Zahl versorgen können. Wir haben ein kleines Sozialzentrum aufgebaut.
Wir haben einen Coworking Place geschaffen, wo Menschen, die noch arbeiten, online arbeiten, für Firmen, die in der Ukraine ihren Sitz haben oder Schüler, die ihr Abitur noch zu Ende machen wollen, sich da hinsetzen können und das tun.
Wir haben da eine Kleiderkammer geschaffen. Das ist ein tolles Projekt, aber da müssen wir viel machen, glaube ich, um diese Menschen auch zu integrieren. Hamburg hat jetzt glaube ich etwas über 40.000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Dass alle zurückgehen werden in kurzer Zeit, das ist nicht absehbar, das wird nicht passieren.
Die Menschen sollen auch gerne hierbleiben, finde ich. Wir suchen Arbeitskräfte für die Zukunft und da kann geguckt werden, ob da nicht jemand dabei ist, den wir dann hier integrieren können.
KW: Sie haben ein großartiges Projekt, AQtivus. Dort arbeiten sie mit Migranten und Flüchtlingen zusammen. Sie wollen die Menschen in Arbeit bringen? Das ist die Idee. Wie funktioniert das?
AE: Das funktioniert im Moment noch etwas schleppend. AQtivus gibt es jetzt, das ist eine Tochtergesellschaft, seit über 20 Jahren. Das was AQtivus auszeichnet, ist eine hohe Flexibilität. Immer wieder neue Formen der Integration und der Arbeitsmarktintegration zu finden, zu schaffen und zu versuchen, die Behörden zu überzeugen, das auch zu finanzieren.
KW: Wir wollen uns das noch mal ein bisschen vorstellen: Wo sind da die Probleme? Die Menschen kommen hierher und können vermutlich nicht so gut Deutsch, vor allen Dingen die, die schnell flüchten mussten. Ein anderes Problem ist, dass sie ihre Kinder unterbringen müssen. Wie können hier Lösungen gefunden werden?
AE: Sprache ist tatsächlich das erste Problem und da ist AQtivus sehr aktiv. Sprach- und Integrationskurse werden angeboten, vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zum Teil gefördert und finanziert. Dann geht es aber auch um Anerkennung von Zertifikaten oder Berufsabschlüssen, die im Ausland erworben sind. Wenn Menschen hierher flüchten, suchen sie nicht vorher erst noch ihre Unterlagen zusammen und denken: Jetzt nehme ich mal noch das Zeugnis mit und dies und das. Sie kommen und kommen mit einer Plastiktüte mit ein paar Sachen und das war's. Das heißt, wir haben auch die Schwierigkeit der Anerkennung von Abschlüssen und der fehlenden Unterlagen möglicherweise. Da müssen wir flexibler werden. Im Moment ist der Arbeitsmarkt noch geschützt, als müsste der Zugang irgendwie noch reguliert und beschränkt werden. In Wirklichkeit brauchen wir doch Menschen, die in den Arbeitsmarkt kommen.
KW: Was wünschen Sie sich an dieser Stelle? Was muss da besser werden?
AE: Der Senat kann einiges tun. Es sind auch viele Bundesmittel in dem Bereich unterwegs. Migrationsberatung oder Jugendmigrationsdienste müssen finanziell besser ausgestattet werden. Da gibt es zeitlich befristete Bewilligungen, da geht es mal rauf, mal runter. Dann sind mal zehn Leute in der Beratung. Nächstes Jahr sind es nur noch acht. Das kann nicht von der, sagen wir, Flüchtlingskonjunktur abhängen, wie viel Menschen nach Hamburg kommen, wie die ausgestattet sind. Das muss eine Mindestfinanzierung sein und die fehlt.
16:52 Fachkräftemangel: Arbeitsmarktzugang erleichtern und Hürden abbauen
KW: Wie können wir etwas gegen den Arbeitskräftemangel machen und so eine Stabilität herstellen? Haben Sie da als AWO Ideen?
AE: Mittelfristig kann der Mangel an Arbeitskräften nur durch Zuwanderung gelöst werden und dazu müssen die Voraussetzungen geschaffen werden. Menschen müssen, wenn sie möchten, schnell in den Arbeitsmarkt reinkommen dürfen. Das ist wichtig. Wir müssen aber anfangen, ehrlich miteinander zu diskutieren, wie denn kurzfristig auch eine Lösung sein kann. Denn der Fachkräftemangel oder der Arbeitskräftemangel ist das Ergebnis einer demografischen Entwicklung. Es kommen immer weniger Jüngere, die immer mehr Ältere versorgen müssen. Wir brauchen also Arbeitskräfte und die haben wir nicht. Das ist nicht ein Problem der Zukunft, sondern das ist jetzt schon da. Wir müssen darüber sprechen, was wir jetzt mit weniger Ressourcen machen wollen. Das heißt, wir können entweder weiter die gleiche Versorgungsqualität leisten wollen, dann können wir es aber nur für weniger Menschen tun oder wir können weniger Versorgungsqualität haben weiterhin für alle. Diese Diskussion sollten wir führen und nicht dem Markt überlassen. Denn wenn wir das machen, dann haben wir die Schere zwischen Arm und Reich, die dann noch weiter auseinandergeht.
KW: Viel weiter kann die Schere zwischen Arm und Reich gar nicht mehr aufgehen. Hamburg zeigt das auch sehr deutlich: Auf der einen Seite eine hohe ansteigende Armut und auf der anderen Seite eine hohe ansteigende Zahl von Vermögens- und Einkommensmillionären.
Für Menschen aus der Ukraine gibt es die Möglichkeit, schnell in Arbeit zu kommen. Gelingt das oder wo gibt es noch Probleme? Wo müssten wir an welchen Stellschrauben drehen?
AE: Zum Teil gelingt das. Über das Hamburg Welcome Center werden Menschen in Arbeit vermittelt. Wichtig ist, das Drumherum zu schaffen, dass wenn Kinder dabei sind, muss die Kinderversorgung gewährleistet sein, damit die Erwachsenen dann arbeiten gehen können. Da könnte noch ein bisschen mehr getan werden, zum Beispiel in den Unterkünften. Für Geflüchtete ist es so, dass da eigentlich keine Kinderbetreuung vorgesehen ist. Wir versuchen natürlich, insbesondere als AWO, die Kinder auch in die Regelversorgung in die Kitas zu ziehen. Es wäre schön, auch in den Unterkünften selber so ein Mindestangebot zu machen für die Kinder, die da sind. Das ist relativ einfach zu machen. Es muss nur passieren.
KW: Das Angebot der Sprachförderung und die Qualifizierung funktioniert ganz gut. Dann gibt es aber auch die, die aus anderen Ländern hierher flüchten, bspw. Syrien oder Libanon. Sie können nicht sofort in den Arbeitsmarkt. Ist es da nicht besser, diese Menschen haben die Chance, in Arbeit zu kommen und wer in Arbeit kommt, kann bleiben.
AE: Das war das, was ich meinte, dass wir noch so protektionistisch unseren Arbeitsmarkt wie mit einem Kokon umgeben haben und Leute nicht reinlassen. Das war vielleicht vor 20 Jahren, als wir mehr Arbeitsplätze als Menschen hatten, richtig. Jetzt ist es aber andersherum und wir suchen an allen Stellen und haben Menschen hier und suchen aber immer noch irgendwo im Ausland. Da gibt es immer noch Projekte: Die fahren nach Indien und fragen mal, ob da jemand kommen möchte, möglichst noch die, die hoch ausgebildet sind.
Es sind viele Menschen schon hier, denen es viel besser gehen würde, wenn sie arbeiten dürften und die auch viel besser integrierbar wären.
KW: Uns ging es auch besser, weil die dann natürlich auch unser Gesamtvermögen steigern würden, wenn sie arbeiten könnten. Wir müssten sozusagen die Wartezeiten verkürzen, bis sie in Arbeit kommen können und eine stärkere Förderung auch in diese Richtung unternehmen. Wie ist die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und mit den Jobcentern?
AE: Das funktioniert auf operativer Ebene ganz gut. Wir haben jetzt leider festgestellt, dass es bei den AGH-Maßnahmen so ein leises Ausschleichen gibt. Das ist in letzter Zeit reduziert worden.
KW: Jetzt nochmal ganz konkret zum AGH, früher Ein-Euro-Jobs: Es ist nicht sinnvoll, die Menschen in Ein-Euro-Jobs zu bringen, besser wären sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten. Warum sind Sie jetzt so da hinterher, dass Sie sagen, diese AGH-Maßnahmen, die brauchen wir, zumindest vorübergehend?
AE: Wir brauchen einen zweiten und dritten Arbeitsmarkt tatsächlich, um in der Breite genug Menschen zu haben, die daran mitwirken können, dass das volkswirtschaftlich prosperieren und dass wir die Versorgungsleistungen für alle Menschen weiterhin aufrechterhalten wollen, weil wir sonst einen Teil der Bevölkerung ausschließen aus Arbeit. Das können wir uns gar nicht mehr erlauben, weil wir viel zu viel Arbeit haben und viel zu wenig Menschen. Insofern müssen wir alle reinholen.
KW: Wir kriegen das nicht in alle Tiefe jetzt diskutiert, aber haben das angesprochen und fordern auch hier Senat und Agentur für Arbeit auf, ein bisschen zu lenken oder helfend einzugreifen.
AE: Es gibt auch positive Ausnahmen. Ich hatte eben von diesem Coworking Space berichtet. Das haben wir auf kurzen Dienstweg relativ schnell mit der Sozialbehörde und mit dem Menschen, der für Arbeit zuständig ist, verhandeln können. Das probieren wir jetzt mal aus. Wenn das in der Fläche funktioniert, ist das eine Maßnahme, die einfach hilft, Menschen zu integrieren und weiterhin Möglichkeiten zu geben, am Arbeitsmarkt teilzuhaben.
23:32 Pflegefall Pflege: Wie können wir eine gute Pflege für alle sicherstellen?
Der Bereich Pflege ist jetzt auch in der Pandemie und in der Nachfolgezeit immer stärker in den Fokus gerückt. Es fehlen Pflegekräfte und offenbar fehlt es auch an Geld. Jetzt werden die Beiträge erhöht für alle.
AE: Es ist was Richtiges passiert, nämlich dass eine Verpflichtung zur Tarifzahlung eingeführt wurde. Das ist erst mal richtig. Das führt natürlich dazu, dass die Pflege teurer wird und es Schwierigkeiten gibt, das zu lösen. Entweder müssen die Beiträge zur Pflege- und Krankenversicherung ins Unermessliche steigen, um das zu finanzieren, oder es müssen die Leistungen reduziert werden, was wir auch nicht wollen. Wir müssen mehr Geld ins System geben. Was wir im Moment sehen, ist eine Pleitewelle bei den stationären Einrichtungen in ganz Deutschland. Stationäre Pflegeheime gehen gerade den Bach runter.
NT: Was sehen Sie denn noch für Lösungsansätze? Was muss da passieren?
AE: Ich würde eine Stärkung des ambulanten Bereichs als Lösung sehen. Wir bieten zum Beispiel Servicewohnen in Hamburg an. Nicht nur wir, das machen viele und das ist eine gute Lösung, um Menschen möglichst lange in ihrem eigenen Wohnraum versorgen zu können. Wenn schon eine leichte Pflegebedürftigkeit entsteht, kann ambulante Pflege dazu genommen werden. Das muss nur so finanziert werden, dass es dauerhaft funktioniert.
Das ist im Servicewohnen, insbesondere da, wo es nicht um Selbstzahler geht, sondern um Menschen, die auf Fürsorgeleistungen oder Transferleistungen angewiesen sind. Ich hoffe, das löst sich demnächst. Das ist auf jeden Fall eine Lösung, mehr ambulante Versorgung zu haben als vorher, weil es diese stationären Plätze gar nicht mehr gibt. Wenn wir die Leute ambulant nicht vernünftig versorgen, dann brauchen sie irgendwann stationäre Plätze und wir haben sie nicht mehr.
KW: Da haben sie Arbeitskräfte.
AE: Ja, da gilt das Gleiche, was ich eben gesagt habe. Wir müssen uns überlegen: Vollversorgung für alle oder 100 Prozent der Qualität weiterhin. Beides zusammen geht nicht. Das ist Mist, dass das so ist. Wenn wir den Diskurs darüber nicht führen, dann wird der Markt auch das entscheiden. Das können wir bei dem Thema nicht wollen. Wir müssen das politisch gestalten.
KW: Das kann sowieso aus unserer Sicht dem Markt gar nicht überlassen werden, sondern hier geht es darum, dass wir eine Grundversorgung für die Menschen sicherstellen, die Pflege bedürfen. Da hat der Senat, also die Länder, einen Versorgungsauftrag und die Pflegekasse muss das finanzieren und wenn da nicht genügend Mittel da sind, dann muss natürlich an anderer Stelle zu finanziert werden. Das Problem ist, selbst wenn wir Geld genug hätten, sind die Arbeitskräfte offenbar nicht da. Wie lösen wir das? Gibt es da Ideen von der AWO, wo wir sagen können, da müssten wir jetzt schneller sein?
AE: Da gilt das Gleiche wie ich vorhin für den Bereich des Sozialen gesagt habe – das gilt in der Pflege fast noch mehr: Wir müssen durch Zuwanderung Leute ins System reinholen, die Versorgungsleistungen erbringen können und die mitarbeiten. Das muss schneller gehen, das muss unbürokratischer werden. Anders wird es nicht werden. Wir sind viel zu langsam, die Politik ist zu langsam. Da ist das Thema noch gar nicht so richtig angekommen.
KW: Haben die zu viele bürokratische Hürden aufgebaut? Müssen die Mitarbeiter zu viel in Bürokratie reinstecken?
AE: In jedem Fall um Menschen, die zum Beispiel keine formalen, keine in Deutschland anerkannten Abschlüsse vorweisen können, weil sie sie entweder nicht dabeihaben, weil sie hierher geflüchtet sind oder weil sie andere Papiere haben. Das ist viel zu kompliziert. Da müssen sowohl die Menschen selbst, die in den Arbeitsmarkt wollen, als auch der Arbeitgeber, Hürden überwinden, die dann die Anerkennung herbeiführen. Da würden wir uns Erleichterungen wünschen.
27:31 Gesundheit: Niedrigschwellige lokale Versorgung vorantreiben
NT: Ich würde gern ein anderes Thema noch anschneiden: Wer arm ist, hat ein erhöhtes Risiko, krank zu werden und sogar vielleicht früher zu sterben. Unter dem Namen AWO-Gesundheitstreff haben Sie jetzt am Osdorfer Born ein lokales Gesundheitszentrum eröffnet. Wie läuft das?
AE: Wir haben vor zwei Jahren einen eigenen Fachbereich Gesundheit bei der AWO etabliert, weil wir glauben, dass das ein Thema für die Zukunft ist. Wir haben jetzt mit diesem Projekt, mit dem AWO Gesundheitstreff begonnen. Tatsächlich rennen die Leute uns die Bude ein. Das geht also richtig gut los, denn der Fachkräftemangel betrifft auch die medizinische Versorgung und wer hat es dann schwer, an eine Versorgung zu kommen? Das sind wieder die Menschen, die sozial schlechter gestellt sind als andere. Für genau die ist dieser Gesundheitstreff da.
Es kommen ganz viele und es geht darum, geringe Ressourcen klug einzusetzen. Genau das macht dieser Gesundheitstreff, indem er vorgeschaltet eine Beratung durchführt. Wo sollen die Leute denn an eine Beratung kommen mit den unterschiedlichsten Problemen, also wirklich mit somatischen, physiologischen Krankheiten? Genau das wird dort analysiert von Menschen, die sowas gut können und dann wird ein Weg geebnet, wo es denn weitergehen kann.
Das heißt, wir sparen auch viele Sackgassen, wo Menschen an die falsche Stelle geraten, und zwar da, wo sie gar nicht hingehören. Das wird da gelenkt. Das ist, glaube ich, ein Modell für die Zukunft. Hamburg hat versucht, jetzt in jedem Bezirk so ein lokales Gesundheitszentrum zu bauen. Das ist sicherlich eine gute Lösung für die Zukunft. Wir als AWO sind gern bereit, da auch mitzumachen und das zu fördern, weil wir es für den richtigen Weg auf jeden Fall halten.
KW: Wir könnten da zusätzlich eine Sozialrechtsberatung unterstützen, die wir vor Ort anbieten können.
Das eine ist diese Lenkungsfunktion, von der Sie gesprochen haben. Die Leute müssen nicht von Pontius Pilatus laufen, sondern sie kommen gleich an die richtige Stelle. Das Zweite ist, was wir sehen und was wir auch positiv empfinden: Es ist ein niedrigschwelliger Weg in das Gesundheitssystem. Das heißt, wir fordern die Menschen auf: Geh hin, du musst da nichts bezahlen. Das ist alles kostenfrei. Sie nehmen die Ängste. Ist das so? Merken Sie das?
AE: Dazu kommt, dass auch Sprache wieder da ein Problem ist. Da kommen Menschen, die auch der deutschen Sprache nicht unbedingt so mächtig sind und schon gar nicht in diesem medizinfachlichen Sprachbereich. Da ist an einer Stelle geballte Sprachkompetenz. Es wird zumindest ein Weg organisiert, wie wir die Kommunikation hinbekommen und diese Situation vermeiden kann, Leute an die falsche Stelle zu schicken. Das schafft bei den Menschen Vertrauen in das System Gesundheit. Das ist ein Effekt, den wir gar nicht hoch genug einschätzen können.
30:38 Teilhabe im Alter sichern: Senior:innentreffs weiterentwickeln und Quartierzentren schaffen
KW: Ich möchte kurz noch auf ein Thema kommen, was uns auch sehr umtreibt. Die Gesellschaft, auch in Hamburg, wird älter und wir müssen den älteren Menschen natürlich auch Möglichkeiten bieten, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden, in der Gesellschaft zu bleiben und nicht zu vereinsamen. Sie bieten Seniorentreffs an. Lassen Sie uns nur kurz über die Probleme sprechen, die dort im Moment sind.
AE: Es gibt ungefähr 80 Seniorentreffs in Hamburg. Wir haben 25 davon und die AWO-Seniorentreffs werden ehrenamtlich geführt von 70 oder 80-Jährigen. Die machen es super, die Leistung ist enorm, die sie erbringen. Das ist aber fast ein Halbtagsjob, was die da machen. Sie sind wirklich fast täglich vor Ort.
Die AWO hat sich jetzt massiv dafür eingesetzt, dass es hauptamtliche Unterstützung für Seniorentreffs geben muss, um diese ehrenamtliche Struktur, die wir für richtig halten, aufrechtzuerhalten. Es braucht Hilfe. Der Senat hat jetzt ein Projekt aufgelegt, das aus unserer Sicht aber keine wirkliche Hilfe ist. Das ist wieder so eine Art Zuwendung, ein Projekt, zeitlich befristet. Wir müssen einen Antrag stellen, hinterher soll es eine Evaluation geben. Unsere Sorge ist, dass die ehrenamtlichen Leitungen in den Treffs nicht weniger Arbeit haben, sondern jetzt noch mehr, weil sie am Ende möglicherweise noch zu einem Verwendungsnachweis beitragen müssen.
KW: Ich kann es so zusammenfassen: Kompliziert und wenig Geld – hilft nicht. In der sogenannten Globalrichtlinie steht, dass die extra dafür geschaffenen Seniorentreffs weiterentwickelt werden sollen. Das ist ein Angebot, das wir sehr gut finden. Wir möchten gerne Zentren bilden. Das heißt, dass das ganze Altenhilfesystem oder Mitmachmöglichkeiten an einem Ort sind. Mein Vorbild ist die Stadt München, die 32 solche Zentren hat.
Wir würden es begrüßen, wenn die AWO in der Horner Freiheit, ein Gebäude, das zur Verfügung steht, so etwas machen würde. Können Sie sich das vorstellen, Herr Eppers?
AE: Auf jeden Fall. Wir können gerne auch gemeinsam ins Gespräch gehen mit der Stadt darüber, sowas mal auszuprobieren. Es muss dann finanziert werden aus irgendeinem Topf und dann gucken wir mal, wie es funktioniert. Wenn es gut funktioniert, dann können wir es auch flächendeckend in Hamburg einführen.
33:17 Welches Problem muss Hamburg aus Sicht der AWO jetzt dringend angehen?
NT: Eine letzte Frage sei mir noch gestattet: Wenn Sie sich was wünschen könnten, was wäre das für Hamburg und für die AWO?
AE: Ich will dieses Problem der Tarife jetzt gar nicht aufgreifen. Das ist, hoffe ich, nur eine Momentaufnahme und das lösen wir hoffentlich gemeinsam mit dem Senat. Was schwieriger zu lösen sein wird, ist die demografische Entwicklung. Die Fachkräfte, die fehlen, die fehlen einfach. Da würde ich mir wünschen, dass wir anfangen, ehrlich darüber zu diskutieren und nicht so zu tun, als würden sie schon irgendwann irgendwo herkommen. Wenn wir das nicht in die Hand nehmen, wenn wir nicht akzeptieren, dass wir weniger Ressourcen zur Verfügung haben, mit der wir irgendwas machen müssen, dann haben wir ein Problem. Da würde ich mir wünschen, dass wir miteinander ins Gespräch kommen und ehrlich damit umgehen.
NT: Vielen Dank, Herr Eppers, dass Sie da waren. Vielen Dank auch an unsere Zuhörenden.
KW: Auch von meiner Seite nochmal herzlichen Dank fürs Kommen.
AE: Ich danke herzlich, dass ich hier sein durfte.
NT: Das war “Sozial? Geht immer!“ der Podcast des SoVD Hamburg. Wir freuen uns über Feedback an info@sovd-hh.de. Sie wollen mehr vom SoVD in Hamburg erfahren? Dann folgen Sie uns auf unseren Social Media Kanälen oder gehen Sie auf unsere Webseite www.sovd-hh.de.