Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit ist mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden. Besonders schwer haben es unqualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die so wenig verdienen, dass sie für schlechte Zeiten nichts zur Seite legen können. Zwischen einem Drittel bis zur Hälfte der Dauerarbeitslosen lebt unter die Armutsgrenze. Je länger die Betroffenen ohne Arbeit sind, desto geringer fallen die Lohnersatzleistungen aus. Das bedeutet steigende Armut und ist die Ursache dafür, dass viele Langzeitarbeitslose vom alltäglichen sozialen Leben ausgeschlossen sind. Die Armutsrisikoquote von Arbeitslosen ist laut dem Dritten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung mit 43 Prozent mehr als dreimal so hoch wie die der Gesamtbevölkerung (13 Prozent).
Über einen langen Zeitraum arbeitslos zu sein, macht mut- und hilflos. Die Betroffenen fühlen sich schwach. Sie schaffen es immer weniger, selbst aktiv zu werden und Probleme anzugehen. Dass Arbeitslose öfter und stärker mit Gesundheitsrisiken und -problemen zu tun haben, belegen zahlreiche Studien. Kranke Arbeitnehmer sind für den Arbeitgeber unattraktiver, die Gefahr den Job zu verlieren steigt. Und wer erst einmal länger arbeitslos ist, hat sehr oft einen schlechteren Gesundheitszustand – die Chance auf einen neuen Job schwindet. Viele Langzeitarbeitslose geben an, dass ihr Zustand sie depressiv macht.