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Presse SoVD-Bundesverband

Stundenvorgaben nicht entscheidend für gute ärztliche Versorgung

Adolf Bauer, Präsident Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD), zur aktuellen Forderung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), niedergelassene Ärzte zu mehr Sprechstunden für Kassenpatienten zu verpflichten

„Die gute und umfassende medizinische Versorgung aller Patientinnen und Patienten ist eine zentrale Forderung des SoVD und eine Verpflichtung der Kassenärztlichen Vereinigung. Dazu gehört auch die Bereitstellung zeitnaher und qualitativ hochwertiger ambulanter Leistungen. Wochenlange Wartezeiten für gesetzlich Krankenversicherte, die eine ärztliche Behandlung dringend benötigen, sind beschämend für die Betroffenen.

Es ist deshalb richtig, wenn der Bundesgesundheitsminister versucht, die Wartezeiten zu verringern. Fraglich ist jedoch, ob Mindestsprechstundenzeiten von wöchentlich 25 Stunden dazu der richtige Weg sind. Das eigentliche Ziel muss eine am individuellen Bedarf orientierte medizinische Behandlung sein. So kann ein 70-Jähriger einen höheren Behandlungs- und Beratungsbedarf haben. Auch die aufsuchende Versorgung in unserer älter werdenden Gesellschaft muss besonders gestärkt werden. Eine Stundenvorgabe für Sprechstunden ist somit nicht entscheidend für die umfassende Versorgung aller Patientinnen und Patienten.

Ein sinnvoller Schritt ist es, die einheitliche Notdienstrufnummer 116117 auszubauen und diese langfristig in ein System gemeinsamer Notfallleistungen zu integrieren.“
 

V. i. S. d. P.: Veronica Sina

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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