Hamburg ist eine der Metropolen in Deutschland, immer mehr Menschen zieht es in die Hansestadt, um zu arbeiten und natürlich um hier zu leben. Das durchschnittliche Jahreseinkommen ist in Hamburg mit 39.054 Euro brutto höher als anderswo, doch „die Einkommensmillionäre beeinflusst diese Statistik stark. Der normal sterbliche Hanseat und damit 69 Prozent aller Hamburger Steuerzahler verdient deutlich weniger!“, weiß Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in der Hansestadt. Diese könnten sich die hohen Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt entweder erst gar nicht leisten oder müssten deutlich mehr als ein Drittel ihres Einkommens dafür investieren.
Wicher ist deshalb über die frohe Botschaft der Stadtentwicklungssenatorin nur mäßig erfreut: „Frau Stapelfeldt behauptet, 2.466 neue Sozialwohnungen seien ein starkes Ergebnis. Leider erfüllt sie aber nicht das selbstgesteckte Ziel, ein Drittel aller fertig gestellten neuen Wohnungen in diesem Segment bauen zu lassen.“ Der Hamburger SoVD-Landeschef verweist darauf, dass es zurzeit gerade mal 80.000 Sozialwohnungen in der Stadt gebe, 2009 seien es deutlich mehr gewesen, nämlich 244.946. Jedes Jahr fallen zudem Wohnungen weg, weil die Mietpreisbindung ausläuft: „Wir bräuchten wenigstens 5.000 neue öffentlich geförderte Wohnungen, um den Bestand langfristig auszubauen. Das geht nicht von heute auf morgen. Frau Stapelfeldt täte gut daran, nicht nur tausende neue Wohnungen zu bauen, was wir unterstützen, sondern sollte ihren Fokus stärker auf die richten, die wenig Geld fürs Wohnen ausgeben können.“