Hamburg gilt als wohlhabende Hansestadt. Doch für viele Menschen sieht die Realität ganz anders aus. Armut ist in Hamburg seit 20 Jahren auf dem Vormarsch. Die Ursachen sind vielfältig: hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Renten und steigende Lebenshaltungskosten machen es besonders für Familien schwer, über die Runden zu kommen.
Fast jedes vierte Kind in Hamburg wächst in Armut auf. Das hat gravierende Folgen für ihre Bildungschancen und Zukunftsperspektiven. Lena Nikakhlagh kennt diese Herausforderungen aus eigener Erfahrung: „Wenn's natürlich hart auf hart kommt, ich bin Mutter, fragt nach Hilfe bei anderen Menschen. [...] Es ist natürlich auch eine Belastung, jemanden aufzunehmen.“
Auch Klaus Wicher, SoVD-Landesvorsitzender in Hamburg, fordert dringend mehr Unterstützung für armutsbetroffene Familien: „Die Wahrheit ist, dass Menschen, die arm sind, sich unglaublich um ihre Kinder kümmern und viele Dinge für sie auch bereitstellen. Deswegen ist es wichtig, dass wir auch zum Beispiel eine Kindergrundsicherung oder ein Familiengeld zur Verfügung stellen. Wenn es gelingt, diese Kinder und Jugendlichen gut durch die Schule zu bringen mit guten Abschlüssen, dann ist das Profit für die gesamte Gesellschaft.“
Es ist dringend notwendig, dass die Stadt Hamburg ihre soziale Verantwortung wahrnimmt und gezielt Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut ergreift. Denn nur wenn alle Kinder unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern die gleichen Chancen haben, kann Hamburg eine Stadt des Wohlstands für alle sein.
Hier geht's zur Sendung: Länderspiegel | 29.03.2025 (ab Min. 11:48)