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Wählervotum: Hamburgs Sozialpolitik muss näher an die Menschen rücken

Das amtliche Endergebnis zur Bürgerschaftswahl zeigt: In Stadtteilen mit niedrigem Sozialindex haben die etablierten Parteien weiter an Stimmen verloren. „Dieses Ergebnis sollte der neue Senat nicht einfach abhaken, sondern gründlich aufarbeiten“, mahnt Klaus Wicher. „Die Zahlen zeigen, dass immer mehr Menschen mit wenig Einkommen von der Politik so enttäuscht sind, dass sie nicht mehr wählen oder mit extremeren politischen Meinungen sympathisieren. Eine gute Sozialpolitik, welche die Probleme der Menschen sieht und auf sie zugeht, ist deshalb heute wichtiger denn je!“

Die Auswertung der Stimmverteilung in den einzelnen Stadtteilen spricht laut Wicher eine ganz klare Sprache: „In Horn, Steilshoop, Billstedt, Hausbruch und Neugraben-Fischbek wurden vermehrt diejenigen gewählt, die sich gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen stellen und unseren solidarischen und sozialen Positionen widersprechen. Sie haben zwischen 11 und knapp 18 Prozent der Stimmen bekommen, in Neu-Allermöhe waren es sogar 21 Prozent. Das zeugt davon, dass die Menschen dort nur noch wenig Vertrauen in die Parteien haben, die für die Demokratie einstehen.“

Die Menschen wenden sich von etablierten Parteien ab, weil sie enttäuscht und unzufrieden seien. „Mehr Miteinander, mehr Unterstützung und Information, mehr auf die Menschen abgestimmte Hilfen könnten eine neue Annäherung bringen“, so Wicher. Vor allem eine schlanke, unbürokratische Verwaltung, eine bessere Verfügbarkeit von Behördenleistungen könnten aus seiner Sicht für mehr Zufriedenheit sorgen. 

Wicher appelliert ausdrücklich an den neuen Senat: „Sorgen Sie zuerst in Stadtteilen, in denen viele arme oder von Armut bedrohte Menschen leben, für eine bessere soziale Infrastruktur – für Kinder und Jugendliche, für Alleinerziehende und für die immer größer werdende Zahl an Senior:innen!“ 

Gerade ältere Menschen sind existenziell auf gezielte Unterstützung angewiesen – auch durch soziale Infrastruktur: „Für diejenigen, die jetzt alt sind oder werden, sollte sich der neue Senat zügig zum Aufbau von Seniorenzentren durchringen. Denn sie könnten die neuen Schnittstellen im Quartier sein, die alle Leistungen der Stadt unter einem Dach vereinen.“

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland, SoVD-Landesverband Hamburg e.V.) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem rund 27.000 Mitglieder organisiert sind. Damit ist der SoVD die größte sozialpolitische Interessenvertretung in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung.

Presse-Material

Kontakt
Nicola Timpe
Pressesprecherin
Telefon: 0151 23 23 67 56
E-Mail: presse@sovd-hh.de

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