Die Lebensumstände ändern sich für einen Großteil der Hamburger:innen immer spürbarer. „In Notlagen suchen Menschen nach Schuldigen, die sie für ihre Situation verantwortlich machen können. Das öffnet politischen Extremist:innen Tür und Tor. Um das zu verhindern müssen Stadt und Senat schnell konstruktive Unterstützung anbieten“, mahnt Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Landesvorsitzender.
Wicher ist sehr besorgt über die politischen Extremist:innen und Rattenfänger:innen, die die Not und Verunsicherung vieler Menschen ausnutzen und für ihre Sache vereinnahmen wollen: „Der SoVD warnt schon seit längerem davor, die Ängste vor allem derer, die wenig haben, nicht ernst zu nehmen. Viele Menschen aus dem unteren Mittelstand sind inzwischen in der Armut angekommen, die soziale Spaltung in unserer Gesellschaft nimmt zu. Es ist deshalb immens wichtig, seitens der Politik Transparenz zu zeigen und offen über die Probleme, Lösungen, aber auch Grenzen der Unterstützung zu reden. Transparenz und Offenheit würde Vertrauen schaffen. Warum gibt es nicht längst auf der Internetseite der Stadt die wichtigsten Antworten zu jetzt akuten Fragen?“, sagt Wicher.
Weiterhin sollte der Staat, aber auch Hamburg, Unterstützung nach dem Auslaufen der bundesweiten Entlastungspakete anbieten: „Die Stadt braucht dringend einen Energiegipfel, mit dem den Menschen signalisiert wird: ‚Wir kennen Eure Probleme – wir kümmern uns‘. Dort muss mit Vertreter:innen aus Wirtschaft, Kirchen, Mieterverein und Sozialverbänden über gedeckelte Energiepreise, die Verhinderung von Wohnungskündigungen und Energiesperren aber auch darüber, was Hamburg tun kann, um ein ähnliches Angebot wie das 9-Euro-Ticket auf die Beine zu stellen“.
Zudem müsse Hamburg direkter helfen: „Es stehen viele Fragen im Raum, dazu wünschen sich die Menschen klare und ehrliche Worte. Das würde von Transparenz zeugen. Weiterhin wünsche ich mir mehr direkte Hilfe durch die Stadt. Wir beim SoVD Hamburg haben beispielsweise schon seit Jahren zwei Notfallfonds, um einerseits Alleinerziehenden zu helfen und andererseits bedürftigen Menschen bei einem Kurzurlaub zu unterstützen. Auch die Stadt müsste so etwas hinbekommen!“
Für Wicher steht fest: „Die Politik muss begreifen, dass gerade Menschen, die wenig Möglichkeiten haben, aus eigener Kraft etwas an ihrer Lage zu ändern ein großes Gefühl von Abhängigkeit empfinden. Sie fühlen sich ausgeliefert. Wenn es dann an allen Ecken und Enden bergab geht, die Menschen immer weniger Geld im Portmonee haben, könnten Frust und das Gefühl, abgehängt zu sein, dazu führen, dass viele beginnen werden, den vollmundigen Versprechungen politischer Demagogen zu glauben. Dies müssen wir mit allen Mitteln verhindern!“