Trotz Ferienzeit stehen diejenigen, die in der Stadt geblieben sind, jeden Tag im Stau. Ob Tunnelüberdeckung an der A7, Brücken und Straßensanierungen im Hamburger Süden oder Baustellen an den großen Magistralen – Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) ist empört: „Verkehrssenator Anjes Tjarks hat da einen echten Bock geschossen. Er ignoriert die massiv gesundheitsschädliche Staubelastung für die Bewohner*innen der Stadt wie auch Pendler*innen und gefährdet mittelbar Arbeitsplätze im Hamburger Hafen!“
Er fragt sich: „Wie kann es sein, dass ein Verkehrssenator nicht in der Lage ist, die notwendigen Reparaturen und Sanierungen auf Hamburgs Straßen vernünftig zu koordinieren? Die kommen ja nicht überraschend, viele sind lange geplant und ziehen sich über lange Zeiträume.“ Große Baustellen sind überall in der Stadt, von der Hohenfelder Bucht hin zum Deckel über der Autobahn A7 – trotz Ferienzeit steht Hamburg im Stau.
Wicher sorgt sich um die langfristigen Folgen, die dies für Arbeitnehmer*innen, vor allem im Hamburger Hafen, haben könnte: „Staus und Verkehrschaos könnten in den Köpfen der Verantwortlichen von Logistikunternehmen und Reedereien zu neuen Überlegungen zum Standort Hamburger Hafen und früher oder später zu einer Abwanderung führen. Der Hafen ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Stadt. Nicht nur der Wirtschaftssenator, auch der Verkehrssenator ist an dieser Stelle in der Verantwortung und sollte gut abwägen, wo er seine Prioritäten setzt. Hier sollte sich Bürgermeister Tschentscher einschalten und ein Machtwort sprechen!“
Auch die Verkehrswende gehe der zuständige Senator nicht überzeugend an. Sie habe an einer für den SoVD entscheidenden Stelle bisher keine Fahrt aufgenommen – so der Hamburger Landeschef. „Derzeit liegt die Priorität offenbar vor allem auf dem Ausbau des Radwegenetzes. Dies nimmt aber nur einen Teil der Hamburger*innen mit. Bedürftige sollten in der der Stadt kostenfrei mit dem ÖPNV fahren können. Dies würde ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen und gleichzeitig einen wichtigen Impuls für den Umstieg auf den ÖPNV setzen. Auch das wäre ein wichtiger und geeigneter Schritt, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.“