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Verkehrs App: Bei der Mobilitätswende nicht die ältere Generation und Bedürftige ohne Smartphone ausbremsen

Mit der neuen Smartphone-Anwendung hvv switch will Verkehrssenator Anjes Tjarks den Verzicht auf das Auto erleichtern. Klaus Wicher, Vorsitzender des Hamburger Sozialverbands Deutschland (SoVD), sieht ein gutes Zeichen für die Mobilitätswende – aber auch Schwächen.

Wicher begrüßt die App als digitalen Teil einer Mobilitätswende, mit der Hamburg Vorbild sein kann. Die Hansestadt ist damit auf dem richtigen Weg, den öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) mit anderen Fahrdiensten und Verkehrsmitteln wie StadtRad oder E-Scootern zu vernetzen und den Ticket-Kauf per App zu ermöglichen. „Wer aber schon einmal anderen am Fahrkartenautomaten geholfen hat, weiß um die technischen Probleme im Alltag, gerade für Seniorinnen und Senioren“ sagt Wicher: „Wir brauchen eine altersgerechte Digitalisierung von Bus und Bahn.“  

Der D21 DIGITAL INDEX 2019/2020 zeigt zwar, dass etwa die Hälfte der in dieser Studie Befragten schon einmal ein Ticket für Bus, Bahn oder Hotel online gekauft hat. „Aber gerade Ältere und Menschen mit geringem Einkommen haben oft kein Smartphone, sind im Umgang ungeübt oder können sich teure Mobilfunk-Verträge nicht leisten. Ältere und Bedürftige dürfen nicht digital abgehängt werden. Wie die Corona-App zeigt, müssen wir auch die Bürgerinnen und Bürger bei der Digitalisierung mitnehmen, für die das Internet noch Neuland ist, um einen wirklichen Nutzen zu schaffen.“ Wicher warnt vor einer „gespaltenen mobilen Gesellschaft, wenn ältere Menschen zu „digital Abseitsstehenden“ auch im Straßenverkehr werden.

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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