Die Hamburger Tafel unterstützt bedürftige Menschen, indem sie sie mit gespendeten Lebensmitteln versorgt. Doch seit Wochen bilden sich Warteschlagen vor den Tafeln in Hamburg. Für 22 von 29 Ausgabestellen wurde ein Aufnahmestopp ausgesprochen – Lebensmittel werden nur noch an bereits registrierte Personen verteilt.
Durch die Folgen der Corona-Pandemie war die Überlastung der Tafeln schon vor Kriegsbeginn in der Ukraine und der hohen Inflation vielerorts groß. Doch angesichts der neuen Herausforderungen stehen heute immer mehr Hilfsbedürftige an der Essensausgabe – ob ältere Menschen, Familien mit geringem Einkommen oder Geflüchtete aus der Ukraine. Gleichzeitig werden immer weniger Lebensmittel- und Geldspenden abgegeben. So spitzt sich die Lage weiter zu und die Tafeln samt ihrer ehrenamtlichen Helfer:innen stoßen an ihre Grenzen.
Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Landesvorsitzender, besuchte in den letzten Tagen die Tafel am Osdorfer Born und die Tafel in Wilhelmsburg und überreichte jeweils einen Spendencheck in Höhe von 250 Euro. „Wir können jeden Cent gut gebrauchen, denn die Not der Menschen, die zu uns kommen, ist immer größer.“, berichtet Mathias Dahnke, Pastor der Kirchengemeinde Maria Magdalena in Osdorf. Mit einem Team aus Ehrenamtlichen verteilt die Ausgabestelle ihre Lebensmittel an rund 300 Haushalte: „Wir würden gern noch mehr Menschen versorgen, leider haben wir nicht die Kapazitäten dazu.“
Nicht alle, die zum Bürgerhaus Bornheide kommen, leben von Hartz IV oder Grundsicherung im Alter: „Es gibt viele hier bei uns, die im Niedriglohnsektor arbeiten. Bei ihnen reicht es trotzdem nicht und sie sind auf die Unterstützung von außen angewiesen. Das ist beschämend für die Menschen“, so Dahnke.
In Wilhelmsburg gibt es sieben Ausgabestellen – von der Veddel bis nach Kirchdorf. Gudrun Toporan-Schmidt verteilt auf der Elbinsel gemeinsam mit ihren ehrenamtlichen Helfer:innen Obst und Gemüse, Nudeln und Reis, Brot, Öl und Margarine an bedürftige Menschen. „Die Spenden kommen hauptsächlich von den Discountern und Supermärkten.“, berichtet ihr Sohn Michél, der sich als Vorstand der Tafel Wilhelmsburg und der Arbeitsloseninitiative um die Logistik kümmert, Anträge stellt und in der Politik für Unterstützung des Projekts wirbt.
Der Bedarf ist ganz offensichtlich groß: „Die Schlangen an unseren Ausgabestellen werden immer länger. Inzwischen versorgen wir pro Tag zwischen 80 und 100 Menschen. Dazu gehören neben Senior:innen mit kleiner Rente oder Menschen, die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts beziehen, immer mehr Flüchtlinge – vor allem aus der Ukraine. Aber auch Studierende und Auszubildende haben oftmals nur wenig Geld und decken sich bei uns mit Lebensmitteln ein“, berichtet Schmidt.
Bitte Spenden auch Sie!
Tafel Osdorfer Born
Kirchengemeinde Maria-Magdalena
BIC: HASPDEHHXXX
IBAN: DE61 2005 0550 1372 1213 58
Tafel Wilhelmsburg
Arbeitsloseninitiative Wilhelmsburg e.V.
BIC: HASPDEHHXXX
IBAN: DE33 2005 0550 1263 1254 84