„Neben akuten Herausforderungen wie Corona und Klimawandel muss das Thema bei den anstehenden Haushaltsgesprächen von Rot-Grün auf den Tisch. Grundsätzlich muss Sozialpolitik bei den Parteien eine größere Rolle spielen!“
Überdurchschnittlich viele Menschen in Hamburg sind im Alter auf Grundsicherung angewiesen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erhielt im Dezember 2019 fast jeder zwölfte Hanseat über 65 Jahre diese Leistung. Damit ist der Stadtstaat bundesweit Spitzenreiter, gefolgt von Bremen und Berlin.
„In Hamburg leben etwa 330.00 Seniorinnen und Senioren, die 65 Jahre oder älter sind. Davon bekommen mehr als 27.000 Grundsicherung – eine große Zahl von Einzelschicksalen, die wir nicht unterschätzen dürfen und für die wir als Staat und Gesellschaft verantwortlich sind. Denn diese Menschen können an ihrer Lage nur noch wenig ändern“, berichtet Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg.
Er sorgt sich, dass nicht nur die Gruppe der Älteren in der Politik eine Nebenrolle spielen könnte: „Alle Menschen, die in irgendeiner Form bedürftig sind, müssen Berücksichtigung finden, auch wenn gerade andere Probleme scheinbar akuter auf den Nägeln brennen. Trotz Corona, trotz Klimawandel – eine gute Sozialpolitik ist existenziell wichtig für den Zusammenhalt und ein gutes Zusammenleben in der Stadt. Das sollte niemand unterschätzen! Die politischen Fraktionen in Hamburg sollten sich bei den laufenden Haushaltsberatungen davor hüten, diesen Bereich zu übergehen und den sozialen Aspekt in alle Entscheidungen einbeziehen.“