„Wenn Hamburg 2016 die Preise für den Personennahverkehr anhebt, steigt auch der Zuschuss zum HVV-Abo für Inhaber der Sozialkarte – um 40 Cent. Viel zu wenig“, sagt Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender des SoVD Hamburg. „Für Olympia gibt die Stadt ab 2018 jährlich 200 Millionen aus, da müssen doch mehr als 40 Cent für Bedürftige drin sein. Auch für sie zählt doch: Dabei sein ist alles“.
Der SoVD fordert schon seit langem die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn für Hartz-IV-Empfänger, Alleinerziehende oder arme Rentner. „Auch sozial benachteiligte Menschen müssen und wollen am gesellschaftlichen Leben Teil nehmen. In einer Zeit, in der immer mehr auf Sozialleistungen angewiesen sind, dürfen die Vorteile der mobilen Gesellschaft kein Privileg für wenige werden.“
Zum Jahresanfang sollen die Ticketpreise für den HVV um durchschnittlich 1,9 Prozent steigen. Seit 2009 werden die Preise jährlich zum Jahresbeginn angehoben. Der SoVD Hamburg sieht den öffentlichen Personennahverkehr als Teil der Öffentlichen Daseinsvorsorge. „Mobilität ist Voraussetzung für soziale Teilhabe. Wer Tickets nicht bezahlen kann, bleibt außen vor. Fahrten mit Bus und Bahn müssen für alle ohne Einschränkungen bezahlbar sein. Wir brauchen in Hamburg ein richtiges kostenfreies Sozialticket“, fordert Wicher. In Hamburg wurde das Sozialticket im Jahr 2003 abgeschafft. Seit 2009 gibt es eine „Sozialkarte“, die Empfängern von Sozialleistungen einen Rabatt von aktuell 20 Euro auf HVV-Monatskarten gewährt. Der Anteil für Verkehr ist im Regelsatz mit 25,14 Euro enthalten. Mehr darf eine Monatskarte insbesondere für Bezieher von Sozialleistungen nicht kosten, mehr Geld haben sie nicht.