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Sozialer Arbeitsmarkt: Förderung gibt es nicht zum Nulltarif!

„Grundsätzlich ist das ein guter Ansatz“, sagt Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg, mit Blick auf die beschlossene Einrichtung eines sozialen Arbeitsmarkts. Die Realisierung wirft für ihn allerdings einige Fragen auf.

Werden bald viel mehr Langzeitarbeitslose als bisher wieder einen Job finden? Werden Unterstützungsmaßnahmen direkt bei den Unternehmen bzw. Beschäftigungsträgern angesiedelt oder extern ausgeschrieben? Für den Hamburger SoVD-Chef Klaus Wicher ist zunächst einmal klar, dass das Programm der Bundesregierung zur Einführung eines sozialen Arbeitsmarkts gute Möglichkeiten für diese Menschen bieten könnte, denn: „Langzeitarbeitslose finden nur selten aus eigener Kraft einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt. Wir begrüßen deshalb, dass die Bundesregierung endlich Nägel mit Köpfen gemacht hat.“

Viele von ihnen brauchen eine umfangreiche Unterstützung, um in Arbeit zu kommen. Aus Wichers Sicht ist es deshalb dringend notwendig, die Hamburger Beschäftigungsträger einzubinden: „Sie sind schon seit vielen Jahren darauf spezialisiert, diesen Menschen die notwendigen Unterstützungen zu geben.“ Immerhin haben die Regierungsfraktionen Rot/Grün in Hamburg signalisiert, dass Beschäftigungsträger in großem Umfang eingebunden werden sollen, damit das Programm erfolgreich sein kann. Das geht laut Wicher allerdings nicht zum Nulltarif: „Insbesondere muss die Hamburger Regierung laufende Mittel für eine ‚Basisbereitschaft‛ zur Verfügung stellen, damit dort stabile und dauerhafte Strukturen aufgebaut werden können.“

Von dem neuen Arbeitsmarktprogramm könnten bis zu 150.000 Langzeitarbeitslose profitieren, in Hamburg ca. 3.000. Unbürokratische Jobangebote sowie ein Coaching für die Betroffenen sollen ihnen begleitend dabei helfen, wieder eine Struktur zu finden und vielleicht sogar fit für den ersten Arbeitsmarkt zu werden. Besonders die Tatsache, dass diese Menschen nach Tarif oder ortsüblich bezahlt werden sollen, findet die Zustimmung des Hamburger SoVD-Chefs: „Damit werden auch diese Tätigkeiten als vollwertige Jobs angesehen und aufgewertet.“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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