„Wenn die Konjunktur boomt, ist das eine Gelegenheit, arbeitsmarktpolitisch umzusteuern. Langzeitarbeitslose brauchen Hilfe, zurück in Arbeit zu kommen. Bisher profitierten sie nicht von sinkender Arbeitslosigkeit und steigender Gesamtbeschäftigung“, sagt Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender des Sozialverbands SoVD, Hamburg. Er verweist auf die sozialversicherungspflichtige Rekord-Beschäftigung – aber auch auf die zuletzt steigende Zahl der Langzeitarbeitslosen.
Hamburg zählte im Februar 2016 23.827 Langzeitarbeitslose. Das sind im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2015 +3,1 Prozent. 2014 waren es 22.500, 2013: 19.624, 2010 „nur“ 18.819.
Wicher mahnt an, „die Spiralbewegung zu stoppen, die durch erhöhtes Alter, nicht mehr zeitgemäße Qualifikation, Krankheit oder soziale Benachteiligung in dauerhafte Joblosigkeit führen kann“. Er verweist auf das SoVD-Konzept für Langzeitarbeitslose: Dank Integrationsberatung und Qualifikation sollen sie neue Aufgaben finden u.a. in einem sozialen Arbeitsmarkts. Wicher: „Wir brauchen einen sozialen Arbeitsmarkt, um Langzeitarbeitslosen existenzsichernde Jobs und damit soziale Anerkennung zu geben. Es ist besser, Arbeit zu bezahlen als dauerhafte Arbeitslosigkeit.“
Sozialer Arbeitsmarkt
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