„Die Hartz-IV Gesetze sollen reformiert werden. Dazu gehört, Langzeitarbeitslose auch gegen ihren Willen mit 63 in den Ruhestand zu schicken. Doch diese Frühverrentung führt direkt in Altersarmut. Denn die meisten Langzeitarbeitslosen hatten keine Chance, für das Alter vorzusorgen“, kritisiert Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender des SoVD Hamburg.
„Wir brauchen eine Reform – aber auch eine, die wirksam ist. Eine erste derartige Initiative könnte die vom Hamburger Senat sein – wenn sie endlich umgesetzt wird“. Wicher erinnert an Seite 72 des rot-grünen Koalitionsvertrags: „In Hamburg sind über 30.000 Menschen schon länger als zwei Jahre arbeitslos. Gleichzeitig finanziert team.arbeit.hamburg sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose, die auf bis zu 1.000 öffentlich geförderte sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze aufgestockt werden sollen.“
„Je länger die Arbeitslosigkeit, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, zurück in den ersten Arbeitsmarkt zu kommen. Der SoVD fordert daher ein arbeitsmarktpolitisches Regulativ. 1.000 Menschen sollen einen Job in einem sozialen Arbeitsmarkt finden. Das ist ein erster Schritt. Wir warten darauf, dass die Politik ihn macht“, mahnt Wicher die Umsetzung des vor zwei Jahren entworfenen Programms an. Danach sollen zunächst 1.000 Stellen in Betrieben, aber auch im öffentlichen Dienst und in gemeinnützigen Einrichtungen geschaffen werden. Der Plan sieht zudem vor, die Erwerbslosen intensiv auf den Job vorzubereiten, um sie dauerhaft in ein Arbeitsverhältnis zurückzubringen.
Wicher: „Wir brauchen für Langzeitarbeitslose einen sozialen Arbeitsmarkt, um ihnen existenzsichernde Beschäftigung aber auch soziale Anerkennung und Selbstwert zurückzugeben. Es ist besser, einen sozialen Arbeitsmarkt zu alimentieren, als dauerhafte Arbeitslosigkeit.“