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SoVD-Jahresempfang 2016

Unter dem Motto „Teilhabe sichern. Armut bekämpfen.“ lud der SoVD Hamburg Vertreter aus Politik, Kirche, Wirtschaft, Verbänden und der Zivilgesellschaft zum alljährlichen Jahresempfang.

„Schieben Sie uns, schubsen Sie uns“, so das Kredo von Sozialsenatorin Leonhard. „Es ist eine gute Pflicht, mahnende Stimme zu sein“, sagte Dr. Melanie Leonhard am 8. Juni 2016 beim Jahresempfang des SoVD Hamburg. Über 130 Gäste aus Politik, Kirche, Organisationen und Wirtschaft füllten den Saal im Jungen Hotel bis auf den letzten Platz und hörten, wie Hamburgs Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, die gesellschaftliche und (sozial-) politische Bedeutung und Position des SoVD herausstellte: „Schubsen Sie uns, schieben Sie uns an“, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht. Der SoVD sei, gerade ein Jahr vor seinem 100. Geburtstag, eng mit der deutschen Sozialgeschichte verknüpft, so die promovierte Historikerin. Schon von daher gebe es viele Dinge, die „wir gemeinsam achten“: Für Hamburg nannte Leonhard eine Reihe von „Herausforderungen für die Sozialpolitik“. Dazu gehört – neben der aktuellen Integration der Flüchtlinge – Langzeitarbeitslosigkeit und Altersarmut einzudämmen, die Teilhabe von Menschen mit Handicap zu fördern, die Situation von Kindern in Armut zu verbessern – und insgesamt die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen.

Einer der Schlüssel, mit dem die Sozialsenatorin eine offene Gesellschaft für alle will, sind „gute Erziehung und Bildung“. Qualifizierte Betreuung in Kitas, ein gleichberechtigter Weg durch die Schulzeit und eine duale Berufsausbildung zahlen ein auf die Zukunft. Eine Berufsausbildung schütze vor Arbeitslosigkeit und vor Armut im Alter, eine gute Versorgung der Kinder gestatte es Frauen, sich mit Job und Rentenansprüchen der „meist weiblichen“ Altersarmut entgegenzustellen. Dies steht im Pflichtenheft der sozialen „Stadtgerechtigkeit“, sagte auch Klaus Wicher in seiner Eingangsrede. Er dankte dem Senat und der Zivilgesellschaft für ihr außerordentliches Engagement gegenüber Flüchtlingen und erteilte „Zäunebauern und rechten Ideologen“ eine deutliche Absage. Er „schob“ auch offene Themen der „sozialen Gerechtigkeit“ auf die Agenda des Abends: Der Senat sei zu loben, da er etwa Wohnungsbau, öffentlichen Personennahverkehr und Barrierefreiheit vorangetrieben habe. Bei Armut, Sozialwohnungen oder dem sozialen Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose sei jedoch die Hamburger Sozialpolitik weiter gefordert. Uns geht es darum „soziale Teilhabe zu sichern – und Armut zu vermeiden“, so Wicher.

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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