„Wir schütten insgesamt 10.000 Euro für schnelle, unbürokratische und individuelle Hilfen aus. Die erste Tranche in Höhe von 3.000 Euro geht jetzt nach Eimsbüttel an die Kemenate, ein Treff für Frauen ohne Wohnung“, sagt Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg.
„Die Spende kommt in zweierlei Hinsicht zur rechten Zeit. Zum einen sind wohnungslose Frauen bei diesen Temperaturen besonders betroffen, weil Hilfen oft auf Männer ausgerichtet sind. Zum anderen feierte die Kemenate vor kurzem ihr 30-jähriges Bestehen.“, so Wicher weiter. Die SoVD-Spende ist individuell konzipiert, sie geht zweckgebunden in Form von Einkaufsgutscheinen an Frauen, die ihre Bedürftigkeit kurz und anonym dargelegt haben. Das Jubiläum ist für den SoVD-Landeschef ein Grund zum nachdenklichen Feiern, zeige es doch, wie lange eine derartige Unterstützung schon erforderlich sei: „Wir wollen mit unserer Spende natürlich helfen. Wir müssen aber auch sagen, dass es Sache des Senats ist, die Ursachen für Wohnungslosigkeit bei Frauen zu bekämpfen.“
Die Kemenate ist seit November 1992 Anlaufstelle für Frauen in Wohnungsnot. Der Tagestreff ist hamburgweit einzigartig. Er steht Frauen offen, an fünf Tagen die Woche für jeweils fünf Stunden. Pro Öffnungstag kommen durchschnittlich 35 Besucherinnen, um Behördenangelegenheiten zu klären, zu duschen, Wäsche zu waschen, eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen, das Internet zu nutzen, eine Postadresse einzurichten – oder aber einfach nur zum Chillen.
Die Hilfe für die Kemenate ist eines von mehreren Hilfsprojekten, das der SoVD Hamburg dank eigener Fonds auflegen kann. „Wir sind uns im Klaren, dass etwa die Not wohnungsloser Frauen dem Sozialstaat ein Armutszeugnis ausstellt. Darum streuen wir unseren Verfügungsfonds individuell aus, um Menschen in Not konkret unter die Arme zu greifen. Der SoVD-Hilfsfonds selbst kann auf Erlöse zweckgebundener Erbschaften zurückgreifen. Er ist aber auch auf Spenden angewiesen. So kann der Sozialverband im Einzelfall helfen – unabhängig von einer Mitgliedschaft im SoVD. Voraussetzung ist eine Bedürftigkeit, die individuell geprüft wird, jedoch nicht von Grundsicherung oder Sozialhilfe abhängig ist.
Bedürftige und Spender:innen wenden sich bitte an die SoVD-Landesgeschäftsführerin Karin Wöhrmann: karin.woehrmann@sovd-hh.de