Immer mehr Ältere wissen nicht mehr, wie sie über die Runden kommen sollen: 3,5 Millionen über 65-Jährige in Deutschland sind von Armut bedroht: „In Hamburg sind es schon jetzt mehr als 50.000 Menschen, die aktuell davon konfrontiert sind – Tendenz steigend, denn jetzt kommen immer mehr Babyboomer dazu“, stellt Klaus Wicher fest. Er fordert die Vereinheitlichung des Systems und von der Stadt eine Zusatzzahlung für die Senior:innen, die bedürftig sind.
„Ich bin nicht überrascht, dass die neusten Zahlen des statistischen Bundesamts solche Wellen schlagen. Ganz im Gegenteil, sie bestätigen das, was vor allem die Politik längst weiß, aber nicht wahrhaben will. Auch der Hamburger SoVD weist schon seit Jahren immer wieder darauf hin, dass die geburtenstarken Jahrgänge in absehbarer Zeit ins Rentenalter kommen und es dementsprechend deutlich mehr Menschen gibt, die nach einem langen Arbeitsleben ihr wohlverdientes Rente beanspruchen.“ Somit werde es auch mehr geben, deren Rente im Alter nicht zum Leben reicht.
Aus Wichers Sicht hat die Politik sehenden Auges diese Tatsache ausgeblendet: „Man könnte den Eindruck bekommen, dass das Thema Rente für die Politik ein heißes Eisen ist, an das niemand so richtig ran möchte. Klar ist, das deutsche Rentensystem ist nicht so einfach reformierbar. Dennoch, die kommende Bundesregierung muss das Thema sehr ernst nehmen und daran arbeiten.“
Auch Hamburg sieht der SoVD Landeschef in der Pflicht: „Die Senior:innen, die 1378 Euro oder weniger Rente haben, und somit auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, sollten von der Stadt einen monatlichen Zuschuss bekommen. Denn das Leben hier ist teurer als anderswo. Auch kleine Beträge bedeuten mehr Geld im Portmonee und würde den Betroffenen ein kleines bisschen mehr Lebensqualität ermöglichen.“