Das Bundeskabinett hat heute der Rentenerhöhung zum 1. Juli im Westen um 4,39 Prozent, im Osten um 5,86 Prozent zugestimmt. „Wir begrüßen die Erhöhung“, sagt Klaus Wicher, Landesvorsitzender des Sozialverband SoVD Hamburg. „Rund 320.000 Rentner:innen in Hamburg bekommen mehr Geld, um die Inflation abzufedern. Nur wird es für viele immer noch nicht reichen.“
„Die tatsächliche Inflation für Menschen mit kleinen Einkommen liegt deutlich höher als die allgemeine Inflation“, sagt Wicher. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sagt es selbst: Die Rentenanpassung bleibt aktuell hinter der Inflation zurück. Menschen mit kleinen Einkommen müssen ihr Geld hauptsächlich für Miete und Lebensmittel ausgeben. Die Lebensmittelpreise sind im Durchschnitt um über 20 Prozent gestiegen. „Die vergleichsweise gute Rentenerhöhung stellt keinen Ausgleich zu den gestiegenen Preisen dar“, so Wicher. „In Hamburg bekommen 53 Prozent der Rentner:innen eine Rente bis 1.000 Euro. Da verpufft die Rentenerhöhung geradezu.“
Dass es sich nur um eine Momentaufnahme handeln soll, wie das Bundesministerium mitteilt, bildet nicht die Realität vieler Menschen ab, sondern zeigt, dass weitere flankierende Maßnahmen noch in diesem Jahr notwendig sind. Von Lohnerhöhungen, denen die Rentenanpassung folgt, profitieren Arbeitnehmende in diesem Jahr. Renten werden aber erst im Folgejahr an steigende Löhne angepasst. Wicher fordert: „Wir brauchen einen Lebensmittelzuschuss und einen Zuschlag für Grundsicherungsempfänger:innen im Alter. Ältere Menschen benötigen direkte Unterstützung zum Beispiel bei Härtefallanträgen. Wenn Anträge nur im Online-Portal gestellt werden können, bedeutet dies eine Barriere vor allem für ältere und arme Menschen. Das Geld, das ihnen zusteht, erreicht sie schlicht nicht.“
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