Zum Jahresanfang sollen die Ticketpreise für den HVV um durchschnittlich 1,9 Prozent steigen. Seit 2009 werden die Preise jährlich zum Jahresbeginn angehoben, ungeachtet aller Rekordergebnisse bei den Fahrgastzahlen und Einnahmen. Als Teil der Öffentlichen Daseinsvorsorge darf die Preispolitik nicht auf dem Rücken der Nutzerinnen und Nutzer ausgetragen werden. Die neuerlichen Mehreinnahmen müssen zur Senkung der Fahrpreise bzw. zu deren Stabilisierung verwandt werden. Seit 2012 wurden die Zuschüsse aus dem öffentlichen Haushalt nicht mehr erhöht. „Insbesondere die Pendler und sozial Benachteiligten sind von den jährlichen Preissteigerungen oberhalb der Inflationsrate betroffen. Diese Menschen haben das Problem, ihre Fahrscheine und Abo-Karten für die alltäglichen Wege kaum noch finanzieren zu können“, sagt Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender des SoVD Hamburg. „Funktion des ÖPNV ist nicht nur der Transport von A nach B, vielmehr soll er den Menschen Mobilität ermöglichen, denn Mobilität ist die zentrale Voraussetzung für soziale Teilhabe. Fahrten mit Bus und Bahn müssen für alle Hamburgerinnen und Hamburger ohne Einschränkungen bezahlbar sein. Und wir brauchen in Hamburg wieder ein richtiges kostenfreies Sozialticket“, fordert Wicher. In Hamburg wurde das Sozialticket im Jahr 2003 abgeschafft. Seit 2009 gibt es eine „Sozialkarte“, die Empfängerinnen und Empfänger von Sozialleistungen lediglich einen Rabatt von aktuell 20 Euro auf HVV-Monatskarten gewährt. Der Anteil für Verkehr ist im Regelsatz mit 25,14 Euro enthalten. Mehr darf eine Monatskarte insbesondere für Bezieher von Sozialleistungen daher auch nicht kosten, denn mehr Geld haben sie nicht.