Weil die Räumlichkeiten marode sind, könnte die Praxisklinik Mümmelmannsberg nach rund 50 Jahren Arbeit für die Menschen im Stadtteil bald schon Geschichte sein. „Das dürfen Verwaltung, Politik und Kassenärztliche Vereinigung Hamburg nicht hinnehmen“, findet SoVD-Landeschef Klaus Wicher.
Die Praxisklinik in Mümmelmannsberg hat extrem großen Sanierungsbedarf – wenn es um die Gesundheitsversorgung im Stadtteil geht, sieht es möglicherweise bald ganz schlecht aus. Bisherige Vermieter der Räumlichkeiten ignorieren den Bedarf seit Jahren. „Hier leben viele Menschen, die wenig Einkommen haben. Es fehlt schon jetzt an Fachärzt:innen. Die Klinik mit ihrem guten medizinischen Angebot ist eine zentrale Anlaufstelle und muss im Quartier erhalten werden“, fordert Wicher auch mit Blick auf die Politik und die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH).
Statistiken belegen, dass die Lebenserwartung von Menschen, die arm sind, um rund zehn Jahre niedriger ist. „Gerade Menschen, die wenig Einkommen haben, brauchen umso mehr Fürsorge und niedrigschwellige Angebote. Das leisten die Ärzt:innen der Praxisklinik seit vielen Jahren vorbildlich und erfolgreich“, so Wicher. „Es braucht ein klares Bekenntnis der Stadt Hamburg zum Verbleib der wohnortnahen medizinischen Versorgung durch die Praxisklinik.“ Seine Empfehlung an den Senat: „Hamburg modernisiert die Quartiere über das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) und fördert in diesem Rahmen auch gesundheitliche Infrastruktur. Darüber kann und muss die Stadt Mittel bereitstellen, damit die Ärzt:innen der Praxisklinik in den bisherigen oder in neuen Räumlichkeiten weitermachen können und ein Abwandern verhindert wird.“