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Pflegenotstand: Am Tag der Pflege auf die Straße und an die Fenster!

Gesundheit statt Profite – Kundgebungen und Krach-Aktion am 12. Mai: Gemeinsam mit dem Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus setzt der SoVD Hamburg ein Zeichen gegen die Ökonomisierung im Krankenhaus, für ein solidarisches Gesundheitswesen

Schon vor der Corona-Krise waren Beschäftigte im Gesundheitswesen wegen des permanenten Personalmangels massiv überlastet. Der Kostendruck durch das Abrechnungssystem und Outsourcing von Servicebereichen, taten ihr Übriges, um die Situation zu verschärfen. Dem gegenüber steht die Durchführung medizinisch nicht notwendiger Eingriffe aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Die Leidtragenden sind die Patient*innen, Angehörige und Beschäftigten.

Die Covid-19-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass sich ein allein auf Profite ausgerichtetes Gesundheitssystem unsere Gesellschaft in Pandemien nicht angemessen versorgen kann. Gewinninteressen dürfen in Sachen Gesundheit nicht den Ausschlag geben. Wir müssen jetzt die richtigen Lehren aus dieser Erfahrung ziehen!

Am Dienstag, 12. Mai, dem Tag des Pflegenotstands, werden Pfleger*innen, Ärzt*innen, Patient*innen, pflegende Angehörige, Aktivist*innen und Gewerkschafter*innen ein Statement setzen: Um 17 Uhr starten an vier Standorten in Hamburg parallele Kundgebungen. Der Hamburger SoVD-Landeschef Klaus Wicher spricht auf der Kundgebung vor dem Haupteingang des UKE.

Mit Blick auf den Infektionsschutz ist die Veranstaltung auf 50 Teilnehmende begrenzt. Wichtig ist, dass Sie genügend Abstand halten und Mundschutz tragen.

An diesen Standorten starten am 12. Mai um 17 Uhr die Kundgebungen:

  • ENDO-Klinik (Altona, Holstenstraße 1): Die Klinik gehört zum Helios-Konzern und ist bekannt für Operationen des Bewegungsapparats

  • Schönklinik (Eilbek, Eilbektal/Grete-Zabe-Weg vor dem Blutspendedienst): Der privatwirtschaftliche Krankenhausbetreiber hat für Teilbereiche Kurzarbeit angemeldet

  • Asklepios (St. Georg, Lange Reihe/Lohmühlenpark): 2004 verkaufte der Hamburger Senat gegen den ausdrücklichen Willen der Bevölkerung die landeseigenen Krankenhäuser an den Asklepios-Konzern

  • UKE (Eppendorf, Höhe Martinistraße 52/53): Als landeseigenes Universitätskrankenhaus hätte der Hamburger Senat am UKE längt eine verbindliche Personalbemessung festschreiben können

Im Anschluss: Krach machen und Haltung zeigen am Fenster!

Pünktlich um 19 Uhr wollen wir an unseren Fenstern fünf Minuten lang Krach machen gegen die Ökonomisierung des Gesundheitswesens. Hängt Transparente und Schilder aus euren Fenstern, seid kreativ und zeigt eure Solidarität! Am besten macht ihr Fotos oder ein kurzes Video von eurem Transparent oder eurem Krach und schickt es uns dann an: info(at)pflegenotstand-hamburg.de oder per Facebook @pflegenotstandhamburg

Das Hamburger Bündnis fordert ein solidarisches Gesundheitswesen, das bedarfsgerecht finanziert und nicht auf Profit und Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Gewinnorientierte Krankenhäuser schützen uns nicht vor Pandemien!

Konkret heißt das:

  • Mehr Personal in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen
  • Anerkennung und Aufwertung von Pflegeberufen und Sorgearbeit: bessere Bezahlung und ein Tarifvertrag für alle
  • Keine 12-Stunden-Schichten, keine Ausdehnung von Sonntagsarbeit, keine Abweichung vom Arbeitszeitgesetz
  • Umfangreiche Testungen der Beschäftigten in den Krankenhäusern auf SARS-CoV-2 und ausreichende Ausstattung mit Schutzkleidung
  • Rückkauf und Vergesellschaftung aller Krankenhäuser durch die Kommunen
  • Abschaffung der DRG-Fallpauschalen und Einführung einer bedarfsgerechten Finanzierung der Krankenhäuser
  • Rückführung von ausgegliederten Tochterunternehmen
  • Einbindung von Beschäftigten und deren Interessensvertretungen in alle Entscheidungen, vor allem jetzt in die Krisenstäbe


Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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