Die eigenen Eltern können sich nicht immer ausreichend um die Kinder kümmern. In Hamburg sind derzeit rund 900 Pflegeeltern im Einsatz, entweder auf Zeit oder auf Dauer. Doch es fehlt immer noch an Menschen, die Kinder in Pflege nehmen und entsprechend herzlich, geduldig und belastbar sind. Eine Prise Humor hilft auch, denn die Kinder brauchen Zeit, um sich im neuen Leben zurechtzufinden. Je sicherer ein Kind sich fühlt, desto eher wird es den „neuen“ Eltern auch mal auf den Zahn fühlen.
Ob verheiratet, unverheiratet, gleichgeschlechtlich oder alleinerziehend – die Familienform spielt in Hamburg für die Eignung als Pflegefamilie keine Rolle. Wer sich die sinnstiftende Aufgabe zutraut, nimmt zunächst an zwei Informationsabenden teil. Danach können sich Interessierte beim Pflegekinderdienst in ihrem Bezirk oder bei einem freien Träger als Pflegeeltern bewerben. Die Bewerber:innen durchlaufen anschließend eine Grundqualifizierung vom Bildungszentrum Hamburger Pflegefamilien und Patenschaften. Die Teilnahme an den Informationsabenden und den Vorbereitungsseminaren ist kostenfrei.
Unterstützung erhalten Pflegefamilien von den Hamburger Pflegekinderdiensten. Sie informieren und beraten vor und während der Vermittlung und begleiten auch den Alltag mit dem Pflegekind.
Das Jugendamt zahlt den Unterhalt für das Pflegekind. Ergänzend bekommen Pflegefamilien unter anderem Anteile des Kindergeldes, einen Beitrag zu den Kosten der Erziehung, einzelfallabhängig einmalige Beihilfen und Zuschüsse sowie einen Zuschuss zur Altersvorsorge und Beiträge zu Versicherungsleistungen wie der Unfall- und Haftpflichtversicherung.