Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland, SoVD-Landesverband Hamburg, fordert mehr Engagement beim Abbau der teils monatelangen Wartezeiten bei der Bearbeitung von Anträgen: „Mehr Digitalisierung, weniger Bürokratie, an dieser Stelle muss es schneller gehen. Dafür müssen Jobs in der Verwaltung attraktiver werden. So lange Unternehmen in der freien Wirtschaft bessere Angebote machen, wird der Mangel an Mitarbeitenden in der Verwaltung bestehen bleiben!“
Die Bewohner:innen der Stadt, aber auch die Mitarbeitenden in den Hamburger Behörden, seien diejenigen, die am meisten unter dem Missstand leiden, der aus Wichers Sicht allein von der Politik verursacht ist: „Immer mehr verzweifelte Menschen kommen zu uns in die Sozialrechtsberatung, weil sie teils monatelang auf Bescheide und Bewilligungen warten müssen und nicht wissen, wie sie das schaffen sollen. Gerade beim Wohngeld hängt sehr viel davon ab, weil die Bewilligung weitere Unterstützung wie zum Beispiel das Teilhabepaket für Kinder beinhaltet. Darauf sind vor allem kinderreiche Familien und Alleinerziehende angewiesen.“ Die Betroffenen und ihre Familien hätten oft keine finanziellen Polster, um lange Wartezeiten zu überbrücken: „Ohne ausreichend Personal wird sich nichts ändern, das sollte der rotgrüne Senat nicht vergessen!“
Ebenso belastend sei das lange Warten auf Geburts- und Sterbeurkunden: „Ohne Kinderausweis kann man nicht reisen, fehlt die Sterbeurkunde zieht sich das Erbverfahren in die Länge – auch das belastet Angehörige ganz besonders“, so Wicher. Die Lösung des Problems liegt für ihn auf der Hand: „Es ist ja schon lange klar – die rotgrüne Regierung in der Stadt muss deutlich stärker Abläufe vereinfachen und vor allem den Bürokratieabbau voranbringen. Hamburgs Verwaltung braucht mehr Mitarbeitende. Aber, neue Fachkräfte brauchen gute Arbeitsbedingungen, also gute, bezahlbare Wohnungen und ein Gehalt, mit dem man das Leben in Hamburg auskömmlich bestreiten kann. Der Senat wäre klug beraten, an dieser Stelle zu investieren.“
