„Der Hamburger SoVD begrüßt die Initiative des Senats, denn das neue Frauenhaus wird dringend gebraucht. Es ist Hafen und Anlaufstelle für Frauen und ihre Kinder, die vor der Gewalt von Partnern und Vätern dorthin flüchten. Der Bedarf ist groß, dafür spricht allein schon die Auslastung der bestehenden fünf Frauenhäuser von rund 93 Prozent“, so der Hamburger SoVD-Chef.
Trotz der guten Nachricht ist Wicher in Bezug auf den Schutz von Frauen und Kindern mit der Arbeit der Hamburger Regierungskoalition nicht zufrieden: „Wieso hat der rotgrüne Senat eigentlich so lange gezögert, bevor er die Fehler seiner CDU-geführten Vorgänger korrigiert hat? Immerhin haben wir seit 2011 eine Regierung in Hamburg, die für sich in Anspruch nimmt, sozial zu denken und zu handeln. Davon haben die schutzsuchenden Frauen bisher nur wenig bemerkt.“ Seit Jahren fordere der SoVD die Einrichtung eines weiteren und vor allem barrierefreien Frauenhauses. Es wird dringend gebraucht, denn immer wieder wird es eng für hilfesuchende Frauen, beklagt SoVD-Landesfrauensprecherin Susanne Langhagel: „Auch, wenn die Betroffenen soweit aufgebaut sind, dass sie das Frauenhaus verlassen können, müssen viele dort ausharren. Sie sind besonders stark von der Wohnungsnot in der Stadt betroffen, denn meist sind die Frauen auf sich gestellt und müssen sich und ihre Kinder irgendwie durchbringen. Sobald eine Frau ALG II bezieht, ist sie praktisch chancenlos auf dem Wohnungsmarkt. Hier kann und muss sich der Senat zu weitaus mehr Unterstützung bekennen, als er es mit einem neuen Frauenhaus aktuell tut!“
In Hamburg wird im Frühjahr 2020 das sechste Frauenhaus mit 32 zusätzlichen Plätzen eröffnet. Insgesamt stehen dann Frauen, die mit Gewalt in der Beziehung konfrontiert sind, knapp 250 Plätze zur Verfügung.