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Neuer Senat in Hamburg: Sozialpolitik steht vor großen Herausforderung

Klaus Wicher, Hamburger Vorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD), gratuliert Dr. Peter Tschentscher zur Wiederwahl und appelliert an den Ersten Bürgermeister: „Setzen Sie sich stärker für die Schwächsten in unserer Gesellschaft ein!“

Wicher ist in Sorge, dass der Bereich Soziales in der kommenden Legislaturperiode nicht das Gewicht haben wird, das nötig wäre, um Menschen, die in Armut leben müssen, nachhaltig zu helfen. „Herr Bürgermeister, Sie haben viele Herausforderungen vor sich. In vielen Ressorts besteht nach Monaten des Stillstands großer Handlungsbedarf. Wirtschaft, Digitalisierung, Mobilität, Bildung – es gibt viel zu tun. Dafür wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Dennoch darf die Stadt Menschen, die bedürftig sind, nicht vergessen und muss sie deutlich besser dabei unterstützen, Wege aus ihrer Situation zu finden. Im Koalitionsvertrag lese ich dazu leider viel zu wenig.“ Der SoVD-Landesvorsitzende wünscht sich: „Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit für die Schwächsten unter uns.“

Aus seiner Sicht spaltet sich unsere Gesellschaft immer schneller: „Corona hat den Arbeitsmarkt ordentlich durcheinandergebracht. Viele Menschen im Dienstleistungssektor, Solo-Selbstständige, Kleingewerbetreibende, Künstler und Arme hat die Pandemie zu den Verlierern gemacht, während andere daran verdient haben. In Hamburg ist die Zahl der Millionäre aktuell gerade auf knapp 1.000 gestiegen. Ich warne vor einer immer größer werdenden sozialen Spaltung. Der Senat wäre gut beraten, mehr eigene Maßnahmen anzustoßen, um die sozialen Gegensätze nicht noch größer werden zu lassen. Die Stadt könnte beispielsweise 100 Euro zusätzlich im Monat zahlen, die für viele Bedürftige eine große Hilfe wären.“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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