Am Samstag wird auf dem SPD-Parteitag auch über die Straßenbahn als Ergänzung zum Schnellbahnbau diskutiert. Der SoVD Hamburg fordert, die Straßenbahn im Rahmen der Mobilitätswende wieder als wichtigen Bestandteil des ÖPNV mitzudenken.
„Der SoVD Hamburg begrüßt die Initiative der Jusos, das Thema Straßenbahnbau auf die Agenda des SPD-Parteitags zu setzen“, sagt Klaus Wicher, Vorsitzender des Sozialverbands SoVD Hamburg. „Denn dass Hamburg 1978 die im Vergleich zu Autos und Bussen umweltfreundlichere Straßenbahn endgültig stillgelegt hat, war in der Rückschau ein verkehrspolitischer Fehler.“
Straßburg hat in den 1990er Jahren vorgemacht, wie man einen solchen Fehler erfolgreich korrigieren und dabei gleichzeitig die Innenstadt beleben und verschönern kann. „Hamburg muss die Straßenbahn wieder ins verkehrspolitische Kalkül nehmen“, fordert Wicher. „Die Straßenbahn ist umweltfreundlicher als Busse, kostengünstiger und deutlich schneller zu bauen als U- und S-Bahn und kann das bestehende Streckennetz gut ergänzen.“ Außerdem sind moderne Straßenbahnen barrierefrei und können mehr Fahrgäste transportieren als es Busse tun. Im Vergleich zum Auto schneidet die Straßenbahn sowieso viel besser ab.
Wicher: „In einer Machbarkeitsstudie ist zu klären, wo die Straßenbahn sinnvoll einzusetzen ist. Sie muss im Rahmen der Mobilitätswende wieder als wichtiger Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mitgedacht werden.“ Vor allem sozial benachteiligte Stadtteile mit schlechter Anbindung an den ÖPNV – wie Harburg, Lurup oder Osdorf – müssen schnell und umweltverträglich ans Netz angeschlossen werden.
Immerhin haben 80 Prozent aller Städte über 200.000 Einwohner:innen in Deutschland eine Straßenbahn. „Hamburg kann es sich gar nicht leisten, auf Kosten der Steuerzahlenden hier auszuscheren“, meint Wicher.
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