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Mindestlohn: Am falschen Ende gespart

Die Mindestlohnkommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern hat einen Vorschlag zum Mindestlohn unterbreitet. Klaus Wicher, Vorsitzender des Sozialverband SoVD Hamburg, fordert die Hamburger Politiker:innen im Bundestag angesichts anhaltender Inflation und explodierender Lebenskosten auf, der Empfehlung nicht zu folgen.

Die Mindestlohnkommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter:innen hat vorgeschlagen, den gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland ab 2024 von 12,00 auf 12,41 Euro und ab 2025 in einem weiteren Schritt auf 12,82 Euro anzuheben. Einvernehmlich war das Ergebnis aus gutem Grund nicht. Die Arbeitnehmerseite ist überstimmt worden. „Wer soll denn mit 12,41 Euro gut leben, eine Familie ernähren oder etwas für die Rente beiseiteschaffen?“, fragt Wicher. „Wer Armut bekämpfen will, der sollte sich gut überlegen, ob hier nicht am falschen Ende gespart wird. Das Ergebnis ist beschämend. Wir fordern die Hamburger Politiker:innen im Bundestag auf, der Empfehlung nicht zu folgen.“

Der SoVD Deutschland fordert, den Mindestlohn auf mindestens 14,13 Euro zu erhöhen, um die Inflation auszugleichen sowie armutsfeste und lebensstandardsichernde Renten zu gewährleisten. „Eine Familie ernähren, Wohnung, Bildung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bezahlen und dann noch etwas fürs Alter ansparen – wie soll das gehen?“, fragt Wicher. Die Inflation trifft vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen stark. „Mit 12,41 Euro Mindestlohn ist es nicht möglich, sich in einer Großstadt wie Hamburg gut über Wasser zu halten“, so Wicher. Er appelliert an die Politik: „Lassen Sie die Menschen nicht untergehen und bekämpfen Sie endlich ernsthaft die Armut in Familien, von Rentner:innen und Menschen mit geringen Einkommen.“ 

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem über 25.000 Mitglieder organisiert sind. Der SoVD Hamburg ist der größte Sozialverband in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung. 

Presse-Material

Kontakt
Nicola Timpe
Pressesprecherin
Telefon: 0151 445 456 93
E-Mail: presse@sovd-hh.de

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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