Wenn die Knochen müde werden und die Kräfte schwinden, fallen älteren Menschen viel Dinge im Alltag immer schwerer. Trotzdem schafft es nicht jeder, um Hilfe zu bitten. Ein niedrigschwelliges und konstruktives Angebot an medizinischer, pflegerischer und sozialer Unterstützung bietet die aufsuchende Seniorenarbeit. „Sie ist überaus wichtig, kann man doch frühzeitig Menschen erreichen, die wenig soziale Kontakte haben“, wirbt Klaus Wicher, Hamburger Landesvorsitzender des Sozialverbandes SoVD, für die Maßnahme. Schon seit Jahren mahnt der SoVD den Hamburger Senat an, endlich sein Wahlversprechen einzulösen und mehr aufsuchende Seniorenarbeit zu ermöglichen. Diese war, auch auf Anregung des SoVD, im Koalitionsvertrag festgeschrieben worden. „Insbesondere diejenigen, die von Grundsicherung im Alter leben müssen, bedürfen dringend der Unterstützung. Vieles geht nicht mehr, was zum Leben dringend notwendig ist, wie regelmäßige Besorgungen, wichtige Wege zum Amt oder auch Alltägliches. 25.000 Rentnerinnen und Rentner, die Grundsicherung im Alter erhalten, können nicht länger warten“, so Wicher.
Bei einem Treffen mit dem Hamburger SPD-Fraktionschef Andreas Dressel begrüßte Wicher erste Schritte in diese Richtung: „Mit dem Demografie-Konzept ‚Hamburg 2030: Mehr. Älter. Vielfältiger.‘ hat der Senat schon mal eine Strategie für ein lebenswertes Hamburg für alle Generationen formuliert. Allerdings sollte er auch die bezirkliche Seniorenberatung ins das Konzept mit einbeziehen.“
Dressel berichtete, dass die Bürgerschaft auf Initiative von SPD und den GRÜNEN über eine Weiterentwicklung des Konzeptes und ein regelmäßiges Angebot für präventive Hausbesuche beraten wird. Dazu wurden bis zu 200.000 Euro für dieses Haushaltsjahr und bis zu 400.000 Euro für das kommende Jahr beantragt, um die Testphase mit Angeboten zur Förderung präventiver Hausbesuche zu ermöglichen. „Dies ist hoffentlich der Anfang eines breit aufgestellten Hilfsangebots für alle Senioren und kann ein Beitrag sein für mehr generationenübergreifendes Zusammenleben in Hamburg“, hofft Wicher.