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Mehr Inklusion für den Hamburger Arbeitsmarkt!

SoVD-Landeschef Klaus Wicher zur Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen

Arbeit, Einkommen und Selbstbestimmung stehen im Fokus des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am kommenden Sonnabend, 3. Dezember. Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg, wünscht sich von Arbeitgeber:innenseite mehr Offenheit bei der Besetzung von Stellen.

 

Der 3. Dezember ist der Internationale Gedenktag für Menschen mit Behinderungen. Unter anderem steht er für mehr gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen: „Ein wichtiger Aspekt für die Menschen ist das finanzielle Auskommen und die Bestätigung im Beruf. Hier gibt es in Hamburg immer noch und seit vielen Jahren einen großen Nachholbedarf.“ Sie hätten es nach wie vor schwer, sich ein unabhängiges Leben aufzubauen und zu bewahren: „Umso existenzieller ist ihre Integration in den Arbeitsmarkt.“

Arbeit entscheide immer noch über Teilhabe oder abgehängt sein: „Sie sichert nicht nur die eigene Existenz, sondern fördert auch soziale Integration und Begegnung. Sie ermöglicht persönliche Kontakte und ist eine wichtige Bestätigung.“ Weiterhin fordert der SoVD-Landesverbandschef, Menschen mit Behinderungen besser zu versorgen, wenn ihnen der Arbeitsmarkt keine Chance auf Einkommen ermögliche: „Behinderung ist ein entscheidender Armutsfaktor. Wer es nicht oder nur teilweise schafft, mit seiner eigenen Hände Arbeit sein finanzielles Auskommen zu bestreiten, braucht einen angemessenen finanziellen Ausgleich durch die Sozialversicherungen.“

Von den etwa 124.000 Menschen mit Handicap in Hamburg sind 54.700 zwischen 15 und 65 Jahre alt und könnten damit arbeiten. Nach der sogenannten Beschäftigungsquote müssten Hamburger Arbeitgebende etwa 40.000 Pflichtarbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen anbieten, über 12.000 sind derzeit allerdings unbesetzt. Denn immer noch empfinden Firmenchefs behinderte Arbeitnehmende teils als eine Last, statt das Potenzial des Einzelnen zu erkennen. Diejenigen Unternehmen, die keine behinderten Menschen einstellten, handelten unsozial und müssten deutlich stärker zur Kasse gebeten werden: „Wir plädieren dafür, die Schwerbehindertenabgabe von fünf auf sechs Prozent zu erhöhen.“

Insgesamt haben schwerbehinderte Menschen in Hamburg ein hohes Risiko, in Langzeitarbeitslosigkeit zu verweilen. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit dieser Gruppe beträgt aktuell 204 Tage und ist damit fast 50 Tage länger als im Durchschnitt.

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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