Die Sommer werden immer heißer in der Stadt: „Menschen mit wenig Einkommen können sich davor besonders schlecht schützen. Trotz eines langjährigen grünen Umweltsenators hat die Stadt es nicht geschafft, einen echten Hitzeschutzplan zu entwickeln“, kritisiert Klaus Wicher. Er fordert Trinkbrunnen für die Quartiere, mehr Wasser und mehr Grün, den sehr schnellen Ausbau von Photovoltaik (PV) sowie eine bessere Isolierung von Sozialwohnungen.
Wicher weist ausdrücklich darauf hin, dass die heißeren Sommer und steigende Niederschläge Menschen, die wenig haben, besonders belasten: „Vor allem für Kinder, Senior:innen und Menschen, die auf der Straße leben, werden diese Bedingungen immer mehr zur einer extremen gesundheitlichen Belastung. Die Zeit drängt!“
Die ersten Sommertage mit Temperaturen um die 30 Grad hätten den Hamburger:innen einen kleinen Vorgeschmack davon gegeben, was künftig die Regel werde: „In den letzten zehn Jahren verzeichnete man die acht wärmsten Sommer in Europa. Auch wenn sich Hamburg damit rühmt, sehr viel Grün zu haben, gibt es genügend Stadtteile, die dicht bebaut sind und in denen sich die Menschen nicht gut vor einer wochenlang andauernden Hitze schützen können. Vor allem vulnerable Bewohner:innen in den Quartieren sind gefährdet“, macht Wicher klar. Er fordert von der Stadt: „Schützen Sie die Menschen in der Stadt! Machen Sie Hamburg hitzefest – und zwar jetzt!“
Der Hamburger SoVD Vorsitzende sorgt sich, dass Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke, lebensgefährlich werden könnten: „Allein in den vergangenen beiden Jahren sind in Deutschland jeweils mehr als 3000 Menschen wegen der hohen Temperaturen gestorben.“ An dieser Stelle könne die neue Umweltsenatorin Katharina Fegebank beweisen, dass sie es mit dem Klima- und Hitzeschutz wirklich ernst meint.
Hamburg liegt auch beim Ausbau mit PV-Anlagen deutschlandweit auf den hintersten Plätzen. Selbst auf den mehr als 10.700 Gebäuden, die der Stadt oder ihren Firmen gehören, waren im vergangenen Jahr nur rund 300 PV-Anlagen installiert, weniger als drei Prozent der Dächer. Zudem war eine neue Solarstrategie durch Streit zwischen SPD und Grünen vor der Bürgerschaftswahl gescheitert: „Es ist lächerlich, dass so ein Streit wichtige Maßnahmen zum Klimaschutz aushebelt. Das ist keine Politik für die Menschen!“