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Lokal gegen (Alters-)Armut

„Mit regionalen Maßnahmen sinkende Renten vom Bund abfedern“ – Sozialverband SoVD Hamburg stellt Sofort-Paket gegen Armut vor.

„Arm im Alter. Darauf müssen sich viele einstellen, die daran heute noch keine Gedanken verschwenden. Altersarmut schleicht sich in die gesellschaftliche Mitte, wenn das Rentenniveau weiter sinkt“, warnt Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender SoVD Hamburg. Er verweist auf die Interventionspflicht der Bundesregierung. Sie hat erst dann Maßnahmen vorzuschlagen, wenn „der Verhältniswert aus einer jahresdurchschnittlichen verfügbaren Standardrente und dem verfügbaren Durchschnittsentgelt“ bis 2020 46 Prozent oder bis 2030 43 Prozent unterschreitet. „43 Prozent gilt zwar heute als untere Schallgrenze. Doch schon ein Rentenniveau von 46 Prozent wird die Altersarmut verstärken.

Der SoVD stellt daher kurz nach Veröffentlichung des Armutsberichts des Paritätischen Gesamtverbandes 2016 ein Sofort-Paket lokaler Maßnahmen zur Milderung von Armut vor. „Wir erwarten vom Bund eine Erhöhung und Anpassung der Einkommensgrenzen beim Wohngeld sowie eine eigenständige Grundsicherung für Kinder und Jugendliche. Im hochpreisigen Hamburg können lokale Maßnahmen die niedrigen Renten auf Bundesebene zumindest abfedern.“

Der SoVD Hamburg fordert u.a.: 

  • ein echtes Sozialticket für den ÖPNV,
  • die Einführung einer Seniorenkarte ohne Uhrzeitbarriere von Montag bis Freitag,
  • den Aufbau kostenfreier haushaltsnaher – sozialversicherungspflichtiger – Dienstleistungen,
  • die Einführung eines Sozialtarifs zur Sicherung der Stromversorgung durch Landesbetriebe,
  • die Einrichtung einer Clearingstelle bei Strom-/Wassersperren,
  • ein kostenfreies Frühstück und Mittagessen für Schülerinnen und Schüler,
  • zusätzliche kostenfreie kulturelle Angebote,
  • einen Armuts- und Reichtumsbericht mit sozialräumlicher Betrachtung alle zwei Jahre.
SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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