Wieder ist der private Kostenanteil für die stationäre Pflege in Hamburg gestiegen und liegt im bundesweiten Vergleich auf Rekordniveau. Klaus Wicher fordert finanzielle Entlastung seitens der Stadt: „Der Senat kann sich da nicht raushalten und muss zumindest für Bedürftige die Investitionskosten übernehmen. Ihnen würde außerdem eine einkommensabhängige Förderung helfen, das war bis 2010 in Hamburg gängige Praxis.“
Hamburger:innen, die in einem Heim gepflegt werden, fühlen sich immer stärker im finanziellen Würgegriff. Denn inzwischen hat die Eigenbeteiligung für die stationäre Pflege die 3000-Euro-Marke gerissen: „Im Vergleich zum Vorjahr sind schon wieder 322 Euro dazugekommen. Die Kosten im Pflegeheim liegen auf Rekordniveau. Pflege wird in Hamburg immer mehr zu einem unbezahlbaren Luxus!“, moniert Wicher.
Damit kämen die Betroffenen und ihre Angehörigen stärker in finanzielle Bedrängnis: „Wer den Platz im Heim nicht mehr bezahlen kann, muss Grundsicherung beantragen, obwohl die Rente bisher eigentlich ganz auskömmlich war. So werden Menschen aktiv in die Altersarmut geschickt!“
Stattdessen sollte die Stadt zumindest die ärmsten unter den Heimbewohner:innen zu entlasten: „Angesichts dieser enormen Preissteigerungen hat Hamburg die Pflicht, sich an den Kosten für einen Pflegeplatz zu beteiligen, wenn es um bedürftige Menschen geht – und muss zumindest für diejenigen die Investitionskosten übernehmen, denen Grundsicherung droht oder die bereits Grundsicherung erhalten“. Investitionskosten verschlängen immerhin gut 20 Prozent der gesamten Aufwendungen für einen Pflegeplatz.
Wicher empfiehlt der Stadt außerdem: „Angesichts der vielen Boomer, die in den kommenden Jahren mehr Pflege benötigen werden, müssen wir jetzt dringend die Pflegevollversicherung voranbringen. Dafür muss sich Hamburg in Berlin massiv einsetzen.“
