„Seit Jahren wird erst über Möglichkeiten diskutiert, wie es weitergehen kann. Dann macht die Katholische Kirche aus dem Verkauf eine Sache für die Ewigkeit. Ausbaden müssen es die Wilhelmsburger:innen, die weite Wege in die Krankenhäuser nördlich und südlich der Elbe auf sich nehmen. Gesundheitssenatorin Schlotzhauer muss den Verkauf und den Umbau zu einer Stadtteilklinik beherzt voranbringen!“
Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland, SoVD-Landesverband Hamburg e.V., hegt inzwischen berechtigte Zweifel, ob der Verkauf der Liegenschaft an die Stadt und eine Stadtteilklinik in Wilhelmsburg überhaupt noch realisiert werden: „Ich habe den Eindruck, dass sowohl die Katholische Kirche als auch die Stadt diese Entscheidung so lange aussitzen, bis sich alle an den Mangel an medizinischer Versorgung gewöhnt haben. Dann könnte Groß-Sand still und heimlich verschwinden. Das werden wir nicht zulassen! Wir bestehen darauf, dass die Menschen in Wilhelmsburg genauso gut versorgt sind wie alle anderen Hamburger:innen.“
Der Hamburger SoVD Vorsitzende sieht die Politik in der Bringschuld: „Es ist nicht nur das geradezu verantwortungslose Verhalten der katholischen Kirche, die seit Jahren den Erhalt von Groß-Sand verspricht, dabei sukzessive defizitäre Abteilungen schließt und lukrative in eigene Krankenhäuser verschiebt. Darüber hinaus sehe ich das mangelnde Engagement der zuständigen Senatorinnen in dieser Sache als überaus kritisch: Weder die ehemalige Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard, noch ihre Nachfolgerin Melanie Schlotzhauer haben den Verkauf von Groß Sand beschleunigen können, geschweige denn, wirklich Einfluss auf das Verkaufsgebaren der Katholischen Kirche genommen. Seit Jahren geht es nicht voran. Immer noch gibt es keinen Plan, wann und wie Groß-Sand einem neuen Träger zugeführt werden könnte!“
Der Senat könne offenbar sehr gut damit leben, dass derzeit mehr als 13.000 Menschen im Notfall zu spät versorgt werden könnten. Wicher fordert, die Dinge endlich zu einem Ende zu bringen: „Senatorin Schlotzhauer muss Groß Sand zu ihrer Herzensangelegenheit machen. Ansonsten befürchte ich den baulichen Verfall der Klinik. Die Stadt hat die Aufgabe, die stationäre Versorgung ihrer Bevölkerung sicherzustellen. Wenn der Senat diese nicht effektiv umsetzt, wird sich in einem der größten Quartiere der Stadt ein medizinisches Vakuum aufbauen.“