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Klimawandel: Hamburg braucht deutlich mehr Trinkbrunnen!

„Wegen Corona waren die fünf städtischen Trinkbrunnen mehr als ein Jahr nicht verfügbar. In den nächsten Tagen werden nur drei wieder geöffnet. Das ist viel zu wenig und grenzt an einen Skandal!“, moniert der Hamburger SoVD-Chef Klaus Wicher und fordert eine flächendeckende Versorgung mit öffentlichen Wasserstellen – gerade für die Obdachlosen.

Die erste Hitzeperiode des Jahres ist in der Hansestadt angekommen. Nicht nur Obdachlose wären jetzt froh, wenn sie ihren Durst mit Wasser stillen könnten. Es ist ein Problem, das für Hamburg als Stadt im kühlen Norden neu ist: „Die letzten drei Sommer waren extrem trocken und heiß. Das bedeutet für uns alle, dass Wasser für uns immer überlebenswichtiger wird. Nicht nur Menschen, die auf der Straße leben, sondern wir alle brauchen in der Zukunft eine bessere öffentliche Trinkwasserversorgung“, so Wicher.

Der Landesvorsitzende des SoVD Hamburg ist verärgert über die Tatenlosigkeit des rot-grünen Senats, der das Problem kennt, aber nicht angeht: „Schon vor zwei Jahren gab es politische Anträge, mehr Trinkbrunnen zu installieren. Leider wurden dafür aber nie öffentliche Mittel bereitgestellt. Ich prophezeie, dass sich das schon bald rächen wird, denn die Hitzeperioden werden auch bei uns im Norden deutlich zunehmen. Dann sitzen wir alle auf dem Trockenen.“

Wicher verweist auf andere Städte, die da schon deutlich weiter sind: „In Wien können sich alle Bürger*innen und Besucher*innen der Stadt an einem der 1.000 Trinkbrunnen mit dem kühlen Nass erfrischen. Da ist Hamburg mit gerade mal fünf Brunnen beschämend schlecht aufgestellt.“ Davon würden auch nur drei in den kommenden Tagen wieder in Betrieb gehen: „Am Rathausplatz und an den Landungsbrücken sitzt man weiter auf dem Trockenen, dort verhindern angeblich Bauarbeiten den Brunnenbetrieb. Immerhin werden die beiden Brunnen an der Alster und im Stadtpark in den nächsten Tagen wieder sprudeln.“

Der SoVD-Landeschef fordert die Stadt auf, endlich die Ärmel hochzukrempeln und angesichts des Klimawandels sehr schnell zu reagieren: „Es kann doch nicht sein, dass die Stadt sich nicht um das Problem kümmert! Jetzt muss ein Netz an Brunnen für die Zukunft geplant werden. Außerdem sollte es Hinweisschilder für die schon vorhandenen Brunnen geben, damit man sie auch findet und alle Hamburger*innen jederzeit an frisches Trinkwasser kommen können.“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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