„Die Einführung der Kindergrundsicherung ist beschlossene Sache und darf nicht wieder infrage gestellt werden, weil an anderer Stelle die Töpfe auf einmal leer sind“. Klaus Wicher empfiehlt der Politik, zu ihren Zusagen verlässlich zu stehen: „Gerade die Kindergrundsicherung ist in diesen Zeiten eine der besten Maßnahmen die wir haben, um die sozialen Unterschiede zwischen jungen Menschen zu reduzieren. Dieses Versprechen an die Jugend unseres Landes müssen wir halten!“
Seit vielen Jahren fordert der SoVD Hamburg für Kinder und Jugendliche eine eigene Grundsicherung. Hier leben viele junge Menschen, die diese Unterstützung dringend brauchen: Rund 30 Prozent der jungen Menschen unter 18 Jahre sind in der Hansestadt auf Hilfe vom Staat angewiesen, weil die Eltern nicht genügend im Job verdienen oder keine Jobperspektiven haben. „Die neue PISA Studie, die neuste Erhebung der UNESCO – vor allem für Kinder und Jugendliche, die von Armut betroffen sind, bedeutet dies noch weniger Perspektiven auf eine gute Zukunft.“ Sie seien überdimensional von den sich verschlechternden Bedingungen in Hamburg und Deutschland betroffen: „Die gesellschaftliche Spaltung hat die Kinder und Jugendlichen voll erfasst“, so Wicher. Für sie fordert Wicher eine eigene Grundsicherung, die hält, was sie verspricht.
Die Gesellschaft dürfe auf keinen Fall zulassen, dass jungen Menschen noch weiter abgehängt werden: „Insbesondere Kinder aus finanziell schlecht gestellten Familien fallen im Leistungsvergleich weit zurück. Sie haben deutlich weniger Chancen auf einen höheren Schulabschluss und eine gute Berufsausbildung. Das ist nicht nur dramatisch für diese Kinder und Jugendlichen – unserer Volkswirtschaft entgeht damit auch ein großes Potenzial an Fähigkeiten, die die jungen Menschen in sich tragen.“ Auch an den Bund stellt Wicher Forderungen: „Es ist ganz klar: Die Erhöhung des Bürgergelds ist eine Sache. Ebenso wichtig ist aber, dass die Kindergrundsicherung, so wie beschlossen, im kommenden Jahr eingeführt wird und zwar so, dass junge Menschen aus benachteiligten Familien mehr teilhaben können an Bildung und sozialem Miteinander.“
Ein schnelles Eingreifen sei jetzt oberstes Gebot: „Hamburg muss sofort massive Förderprogramme, vor allem für den Spracherwerb, auflegen. Es gibt viele Kinder, die schulpädagogischen Bedarf haben, das können Lehrer:innen nicht auch noch leisten. Junge Menschen müssen von klein auf gut gefördert werden, insofern muss es schon in den Kitas Bildungsarbeit geben.“