Reichsbund erkämpfte ihre Kriegsversehrtenrente
Anne-Lore Münch hat dem SoVD viel zu verdanken. Als junges Mädchen trat sie bei, heute ist sie bereits seit 70 Jahren Mitglied.
70 Jahre Mitglied im SoVD, das heißt nicht nur fast lebenslange Treue, sondern zeigt auch, dass unsere Mitglieder von der Arbeit, die geleistet wird, überzeugt sind und dahinterstehen. Auch Anne-Lore Münch aus Langenhorn kann nun auf eine so lange Zeit beim SoVD zurückblicken. Die 83-Jährige freute sich sehr über den Besuch von Wolfgang Seipp, der nicht nur 1. Vorsitzender im Kreisverband Ost ist, sondern auch dem Ortsverband Langenhorn voransteht. Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Gertrud Geppert schaute er bei der Jubilarin mit Blumen und einem Präsentkorb vorbei. Im Gepäck hatten sie außerdem die Ehrenurkunde und die Ehrennadel des SoVD, sowie die Hamburger SoVD-Münze, die eigens zum 100-jährigen Bestehen des Verbands geprägt wurde.
Anne-Lore Münch war gerade mal 13 Jahre alt, als sie gemeinsam mit ihren Eltern dem Reichsbund in Hamburg beitrat, direkt nach dessen Neugründung. Geboren auf der Veddel, half die kleine Anne-Lore Blankenburg schon als junges Mädchen in der Gastwirtschaft ihrer Eltern mit. Der Krieg war für sie ein Ereignis, das sie für den Rest ihres Lebens zeichnete. Zwei Mal wurde sie bei Bombenangriffen verschüttet, sie war so stark traumatisiert, dass sie nie einen Beruf erlernen konnte. Der Reichsbund setzte sich dafür ein, dass sie eine Kriegsversehrtenrente bekam: „Ich habe dem SoVD viel zu verdanken.“
Der SoVD Hamburg gratuliert herzlich zum Jubiläum.
Jede Menge Eis zum 70. Jubiläum
Stolze 95 Jahre ist Günter Kling alt. Und er ist einer derjenigen, die bei der Neugründung des Reichsbunds nach dem Krieg seinen Mitgliedsantrag unterschrieben hatte.
70 Jahre Mitgliedschaft im SoVD – was Günter Kling geschafft hat, das ist wahrlich nicht an der Tagesordnung und eine große Seltenheit. So ein Jubiläum muss natürlich begangen werden, und so fand vor kurzem eine kleine Feierstunde mit Kaffee und Kuchen im Max-Brauer-Haus in Bramfeld statt, das Birgit Lange, SoVD Ortsverbandsvorsitzende Bramfeld/Farmsen, liebevoll organisiert hatte. Auch der 1. Landesvorsitzende, Klaus Wicher, schaute vorbei und gratulierte herzlich zum Jubiläum. Zu Beginn hielt er eine kurze Ansprache und dankte Kling für seine lebenslange Treue zum SoVD. Kling hatte die Neugründung des SoVD nach dem Krieg in Hamburg miterlebt und war damals als überzeugter Gewerkschafter eingetreten.
Natürlich wurde Günter Kling reicht beschenkt. Vom Landesverband gab‘s eine Urkunde und die SoVD Ehrennadel, die sich Kling direkt ansteckte. Außerdem kann sich der Jubilar nun am Kiosk des Seniorenheims nach Herzenslust mit seinem Lieblingseis eindecken, ein Gutschein macht’s möglich.
Auch wenn er schon reich an Lebensjahren ist, nimmt der gelernte Elektriker noch sehr am Leben teil. Interessiert verfolgte er den Vortrag der Landesfrauenbeauftragten Susanne Langhagel, die den vielen Gästen an diesem Nachmittag über ihre Aufgaben beim SoVD in Hamburg berichtete. Heute genießt der Senior, der stolz auf seine beiden Kinder, drei Enkel und sechs Urenkel ist, die gute Pflege und Betreuung im Max-Brauer-Haus. Das hält ihn jung, genauso wie die regelmäßig stattfindenden Schachpartien, bei denen er seine Gegner mit gewieften Spielzügen zur Verzweiflung treibt.
Der SoVD Hamburg gratuliert Günter Kling ganz herzlich.
Als junge Kriegswitwe vor 70 Jahren eingetreten
Louise „Lotti“ Epple fand beim Reichsbund nicht nur Unterstützung für sich und ihren kleinen Sohn, sondern auch eine neue Lebensaufgabe.
Wer den SoVD in Hamburg kennt, kennt Louise Epple. Wenn es ihre Gesundheit zulässt, ist die 97-Jährige noch immer bei den großen Veranstaltungen dabei – vor allem jetzt, anlässlich des 100-jährigen Bestehens des SoVD Hamburg. Im Jubiläumsjahr hat auch „Lotti“ Epple Grund zu feiern: Sie ist seit 70 Jahren Mitglied, erst im Reichsbund, später dann im SoVD. Damals, knapp zwei Jahre nach dem Ende des Naziregimes, hatte sie gute Gründe dafür, dem gerade wiedergegründeten Reichsbund beizutreten. Ihr Mann war 1944 gefallen, plötzlich stand die junge Witwe mit ihrem kleinen Sohn vollkommen alleine da. Der damalige Monatsbeitrag von 50 Reichspfennig war in ihren Augen gut investiertes Geld.
Beim Reichsbund fand sie nicht nur Unterstützung, sondern auch Gleichgesinnte und neue Lebensaufgaben. Neben dem Amt als Ortsgruppenbetreuerin in Eimsbüttel, war sie in den 60er-Jahren außerdem Frauensprecherin im Kreis West. Weiterhin leitete sie zwei Jahrzehnte die Kreisgeschäftsstelle. Ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Einsatz verdanken viele Mitglieder, dass sie Wohngeld bekamen oder ihre Rentenansprüche durchsetzen konnten. Sogar die Stadt Hamburg wusste ihr Engagement zu schätzen: 1988 verlieh ihr der damalige Erste Bürgermeister Henning Voscherau die „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“ in Bronze.
Die 70-jährige Mitgliedschaft beim SoVD wurde mit Kaffee und Kuchen im Haus am Wehbers Park, in dem die Jubilarin heute wohnt, gefeiert. Der 1. Landesvorsitzende Klaus Wicher ließ es sich nicht nehmen, Lotti Epple persönlich zu gratulieren und ihr für den Einsatz im SoVD zu danken. Die Jubilarin wurde reich von ihm beschenkt. Sie freute sich über die Ehrenurkunde, Blumen und die SoVD-Medaille.
Auch auf diesem Wege gratuliert der SoVD Hamburg noch einmal seiner Jubilarin Lotti Epple.