Arme Menschen kämpfen als erste und an vorderster Front gegen ihr Lebensschicksal an – dies will der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut, der jedes Jahr am 17. Oktober begangen wird, deutlich machen. Anlässlich des 70. Jahrestages der Deklaration der Menschenrechte steht er dieses Mal unter dem Motto „Gemeinsam für eine Welt, in der die Würde eines jeden Menschen respektiert wird“. Ein Motto, das aus Sicht von Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) in Hamburg, klug gewählt ist: „Vor allem dort, wo Menschen in extremer Armut leben, werden ihre Menschenrechte überproportional oft mit Füßen getreten.“
Armut sei die Geißel aller Staaten und Gesellschaften, so Wicher: „An diesem Tag sprechen arme Menschen über das, was ihnen am meisten Sorgen macht. Nur wer seine Armut nicht versteckt und davon berichtet, kann andere für die Problematik sensibilisieren. Armut ist keine Schande, kein Ausdruck von Versagen! Unser Ziel muss sein, dass unsere Gesellschaft auch diesen Menschen ohne Vorurteile begegnet, sie respektiert und achtet. “ Auch in Hamburg, in dem rund 285.000 Menschen in Armut leben oder von ihr bedroht sind, müssten Senat und Bürgerschaft mehr Anstrengungen in die Verbesserung ihrer Lage investieren, fordert Wicher weiter.
Armut führt zu schlechter Gesundheitsvorsorge und mangelhafter Ernährung. Dies wirkt sich nachteilig auf die geistige, motorische und sozial-emotionale Entwicklung aus. Etwa 852 Millionen Menschen weltweit hungern. Davon leben 815 Millionen in den Entwicklungsländern. Pro Jahr sterben dort rund 11 Millionen Kinder, die jünger als fünf Jahre alt sind – 30.000 Kinder pro Tag. Ungefähr die Hälfte der Kindersterblichkeit geht auf Unterernährung von Mutter und Kind zurück.