Der SoVD Hamburg zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut
Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von Armut betroffen. Auch in Hamburg wächst fast jeder vierte junge Mensch in finanziell schwachen Verhältnissen auf. Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung der Armut, der am gestrigen Sonntag stattfand, fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) von der Politik deutliche Zugeständnisse, damit auch diese Kinder und Jugendlichen faire Chancen auf Bildung und Teilhabe bekommen.
Klaus Wicher, 1. SoVD-Landesvorsitzender in Hamburg, stellt klar: „Teile der Jüngsten in unserer Gesellschaft und auch ihre Familien werden alleine gelassen und abgehängt. Dass das in einem reichen Land wie Deutschland möglich ist, ist beschämend!“
Bisher habe die Politik dieses Problem nicht ausreichend bearbeitet: „Es gibt zwar das Kindergeld und Familien haben steuerliche Vorteile, allerdings gilt dies ohne Ansehen des tatsächlichen Vermögens für alle gleich. Das führt dazu, dass im Schnitt vor allem diejenigen profitieren, die ein hohes Einkommen haben“, sagt Wicher. Zur Beseitigung von Kinderarmut brauche es daher deutlich gezieltere Maßnahmen: „Der SoVD fordert im Bund schon seit langem die Einführung einer Kindergrundsicherung sowie vom Hamburger Senat die komplette, kostenlose Verpflegung in den Kitas und Schulen, ein kostenfreies ÖPNV-Ticket für Bedürftige und eine verlässliche, flexible Kinderbetreuung, damit Eltern und vor allem Alleinerziehende beruhigt arbeiten gehen können.“
Auch die Anhebung des Mindestlohns auf mindestens 13 Euro sei ein Baustein, mit dem der Staat die Betroffenen stützen könne. Dies sei Voraussetzung für ein auskömmlicheres Leben, so Wicher weiter: „Kinderarmut ist eine Folge von Familienarmut. Die Politik muss dafür sorgen, dass Eltern gerecht bezahlt werden und trotz Arbeit nicht von Armut bedroht sind.“