Die neue Preiserhöhung, die der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) zum Jahresbeginn 2026 plant, geht aus Sicht von Klaus Wicher, Vorsitzender Sozialverband Deutschland, SoVD-Landesverband Hamburg e.V., vor allem zulasten der Schwächsten in unserer Gesellschaft.
Das Argument der gestiegenen Energiepreise werde regelmäßig vom HVV genutzt, um die Preiserhöhung zu rechtfertigen: „Absolut unsozial ist allerdings, dass die Preiserhöhung um 5,4 Prozent vor allem diejenigen trifft, die ihr Ticket nicht digital bezahlen und kein Monatsabo haben. Damit trifft diese Preiserhöhung vor allem Menschen mit kleinen Einkommen und ebenso die Älteren, die sich mit dem Ticketkauf per App nicht auskennen. Wer dagegen seine Fahrkarte online erwirbt, den belohnt der HVV mit einem siebenprozentigen Rabatt.“
Höhere Preise würden für einen Teil der Hamburger:innen zu weniger Teilhabechancen führen. „Darum muss auch für bedürftige Senior:innen ein gesondertes Ticket kommen“, so Wicher. Der Senat müsse die Ärmsten insgesamt stärker entlasten und sie von Preiserhöhungen in Sachen Mobilität verschonen: „Fair wäre eine echte soziale Staffelung der Tarife, denn auch Alleinerziehende, Familien mit vielen Kindern und immer mehr Menschen aus dem unteren Mittelstand brauchen Entlastung von den Preisen, die ja nicht nur im ÖPNV steigen, sondern insgesamt in unser aller Leben.“
Aus Sicht des Hamburger SoVD-Landesvorsitzenden ist diese neue Preissteigerung deutlich zu hoch: „13 Prozent mehr? Das werden vor allem die Menschen im Portmonee spüren, die nur wenig haben. Vielen von ihnen ist auch das Monatabo, das der Senat für Bedürftige sponsert, trotzdem zu teuer. Wer nur ab und zu mit Bus und Bahn fährt, muss ab Januar verhältnismäßig viel dazu bezahlen, das ist weder fair noch sozial.“
