Hamburg bewegt sich:Vor wenigen Tagen hat der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher angekündigt, dass der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) sein Angebot zum Jahreswechsel deutlich ausweiten wird. Bahnen und Busse werden verlängert und die Taktung wird erhöht. Insgesamt wird die Erweiterung die Stadt 19 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich kosten.
Dass der Erste Bürgermeister den öffentlichen Nahverkehr jetzt zu seinem Thema macht, begrüßt Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender SoVD Hamburg sehr. Allerdings profieren aus seiner Sicht fast ausschließlich Berufstätige und der Tourismus von dem Angebot: „Herr Tschentscher hat sehr richtig gesagt, dass der öffentliche Nahverkehr das Rückgrat unserer Mobilität sei. Dies gilt vor allem und ganz besonders für Menschen, die nur wenig zum Leben haben!“
Bisher seien die Fahrten mit dem HVV für sie aber immer noch eine Geldausgabe, die wohl überlegt sein will, so Wicher. Dies liege vor allem daran, dass der HVV ihnen nur wenig Vergünstigungen anbiete. Zwar gebe es für Menschen, die Hartz IV oder Grundsicherung bekämen, einen Nachlass bei den Monatskarten, doch dies sei für viele trotzdem immer noch zu viel.
Dass bei dem Investitionsvolumen für den Ausbau des HVV nicht drin sei, dass die Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln für diese Menschen kostenfrei ist, findet Wicher unerträglich: „Der SoVD fordert seit langem die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn für alle Bedürftigen. Öffentlicher Nahverkehr ist gerade für diese Menschen eine immens wichtige Möglichkeit, an Aktivitäten und dem Leben in der Gesellschaft teil zu haben.“ Wicher fordert Nachbesserung: „Wer so viel Geld investieren kann, der kann auch für freie Fahrt für bedürftige Menschen sorgen.“