Dulsberg ist einer der Stadtteile Hamburgs, in denen vor allem Menschen mit wenig oder kleinem Einkommen wohnen. Hier leben besonders viele alleinerziehende Frauen und ältere Menschen. „Oftmals sind sie auf staatliche Hilfe angewiesen und können sich so gut wie nichts leisten“ berichtet Maren Wichern. Die Pastorin der evangelischen Kirchengemeinde am Straßburger Platz sieht viele von ihnen regelmäßig. Ihre Kirche ist eine der Ausgabestellen der Hamburger Tafel und wichtige Anlaufstelle für viele aus der Nachbarschaft.
Dienstags versorgen sich dort Alleinstehende und Familien ohne Kinder. Am Freitag kommen dann die Familien: „Manchmal müssen unsere Kundinnen und Kunden lange anstehen. Deshalb haben wir für diesen Tag eine Kinderbetreuung eingerichtet, damit alle entspannt bleiben können“, erzählt die Pastorin. Insgesamt versorgen sich dort rund 220 Menschen jede Woche mit allem, was sie sich sonst gar nicht oder nur selten leisten können. Die Spenden dafür kommen von der Hamburger Tafel, aber auch die Solidarität im Stadtteil wird in Dulsberg großgeschrieben: „Das griechische Restaurant gegenüber hat uns erst vor kurzem eine ganze Wagenladung frisches Gemüse gespendet, das war richtig toll“, berichtet Maren Wichern.
Ihre Kirche ist Anlaufstelle für viele Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtteil. „Wir haben viele niedrigschwellige Angebote. Zum Beispiel unseren Flohmarktladen, in dem man für kleines Geld Kleidung und anderes kaufen kann.“ Im Lauf der Zeit hat sich der Laden zum Treffpunkt entwickelt. Wichern mischt sich gern darunter und redet mit den Menschen. Sie hat festgestellt: „Viele haben das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden und sind von der Politik enttäuscht.“
Hilfe direkt und vor Ort, das kommt an. Und in Dulsberg wird sie dringend gebraucht. Vor allem in diesen Zeiten, wo Corona dafür gesorgt hat, dass es für die, die wenig haben, noch schwerer ist als sonst schon. Eine gute Hilfe sind jetzt die Einkaufsgutscheine, die der SoVD Hamburg an bekannte Anlaufstellen in besonders betroffenen Stadtteilen abgibt: „Wir sehen, dass die Not in den vergangenen Monaten deutlich größer geworden ist. Mit diesen Gutscheinen können die Menschen sich auch mal das gönnen, was für andere jeden Tag selbstverständlich ist. Sie können sich frisches Obst oder Gemüse kaufen, das zurzeit besonders teuer ist.“ Maren Wichern war ganz begeistert von dem Besuch des SoVD-Landeschefs Klaus Wicher und bedankte sich herzlich für die knapp 50 Einkaufsgutscheine über jeweils 25 Euro: „Eine gute und praktische Hilfe für die Menschen hier vor Ort.“ Sie wird die Gutscheine an Dulsbergerinnen und Dulsberger abgeben, die in einer akuten Notlage sind. Und was würde sie sich wünschen, wenn jetzt eine gute Fee vorbeischauen würde? „Dass wir die Tafeln nicht mehr brauchen. Aber danach sieht es auch in Zukunft leider nicht aus.“
Die ev.-luth. Kirchengemeinde Dulsberg freut sich über Ihre Spende:
Tel. 0176 - 575 059 78
pnwichern@kirche-dulsberg.de