Den Vorstoß von Justizsenator Till Steffen, das Schwarzfahren zu einer Ordnungswidrigkeit herabzustufen, bewertet der Hamburger SoVD-Chef Klaus Wicher als Schritt in die falsche Richtung: „Ich sehe schon, dass der Justizsenator damit Menschen, die am Existenzminimum leben, entkriminalisieren will. Dennoch ist der Vorschlag nicht zielführend. Vielmehr sollten alle Hartz-IV-Empfängerinnen und Empfänger endlich freie Fahrt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln Hamburgs haben.“
Wicher wünscht sich mehr konstruktive Zugeständnisse an die Betroffenen: „Wir fordern schon lange: Schwarzfahren muss für Bedürftige abgeschafft werden! Wenn das so wäre, würde keiner mehr kriminalisiert und es täte sich ein großes Tor auf im Kampf gegen die Vereinsamung und gesellschaftliche Ausgrenzung armer Menschen.“
Senator Steffen will durchsetzen, dass Schwarzfahrer, die ihre Strafe nicht zahlen und keine Haftstrafe mehr antreten müssen, sondern ihre Schuld in Zukunft durch gemeinnützige Arbeit ableisten können.