Wenige Tage nach dem Klassenerhalt in der 1. Fußballbundesliga gab der Hamburger SV seine neuen Dauerkartenpreise für die Saison 2015/2016 bekannt. „Hier hat der HSV ein weitaus weniger glückliches Händchen als in der Relegation. Denn der HSV hebt die Ticketpreise für Kinder- und Jugendliche, Familien sowie Menschen mit Behinderung spürbar an. Das ist nicht sportlich. Der HSV sollte als Hamburger Traditionsverein mit gutem Beispiel vorangehen. Er sollte die Eintrittspreise überdenken und sozial verträglich gestalten. Viele Fußballer sind für behinderte Menschen und Kinder ein Vorbild. Oft gehören sie zu den treuesten Fans“, so Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender des SoVD Hamburg. Im Vergleich der Norddeutschen Vereine in der 1. und 2. Bundesliga zeigt sich, dass der HSV zwar Kindern und Jugendlichen sowie Menschen mit Behinderung Ermäßigung zugesteht. Andere Vereine gewähren auch anderen Gruppen – Rentnern, Arbeitslosen, Studenten, Auszubildenden, Bundesfreiwilligendienstleistende - eine Ermäßigung.
„Wenn jetzt die Preisermäßigungen für Menschen mit Behinderung zurückgefahren werden, wirkt das Bemühungen der Inklusion entgegen. Dabei ist der Sport im Rahmen seiner vielen Behindertensportgruppen doch vorbildlich. Der HSV sollte seine Preisgestaltung im Hinblick auf Sozialverträglichkeit, gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion zurückfahren“, sagt Wicher. „Viele Kinder und Jugendliche sparen lange Zeit, um sich den Stadionbesuch überhaupt leisten zu können. Für alle sollte ein der Eintritt ins Stadion bezahlbar sein, nur so ist gesellschaftliche Teilhabe praktisch möglich“
Kinder zahlen für eine Dauerkarte 153 statt 98 Euro, das ist eine Steigerung von mehr als 50 Prozent. Menschen mit Behinderung erhalten anstatt 50 Euro bzw. 20 Prozent Vergünstigung nur noch 40 Euro Rabatt. In den teuersten Preiskategorien gibt es dagegen keine Veränderungen, die Erhöhungen der Ticketpreise beschränken sich auf die unteren Preissegmente.