Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in diesem Frühjahr dramatisch angestiegen. Trotzdem schafft es die Sozial- und Arbeitsbehörde nicht, sich diesem Personenkreis so richtig zu widmen.
Sozialsenatorin Melanie Leonhard verfolgt vor allem die Strategie, Langzeitarbeitslose auf dem 1. Arbeitsmarkt zu vermitteln. „Natürlich würden wir uns freuen, wenn das klappen könnte. Aber es funktioniert nicht. Das wissen alle Beteiligten seit Jahrzehnten, weil die Betroffenen körperlich und psychisch belastet sind und auch zum Teil zu gering qualifiziert sind“, so Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg. Er fordert: „Eine gute Lösung wäre die Förderung von Beschäftigungsträgern, die sich mit diesen Menschen auskennen und adäquate Jobangebote machen können. Auch die Behörden und die zu der Stadt gehörenden Unternehmen müssen sich als Arbeitgebende viel mehr für Langzeitarbeitslose engagieren.“
In einem gemeinsamen Bündnis mit den Wohlfahrtsverbänden, dem KdA und den Beschäftigungsträgern wirbt der Hamburger SoVD deshalb auf politischer Ebene dafür, mehr und bessere Lösungen für die steigende Zahl langzeitarbeitsloser Menschen zu entwickeln: „An zentraler Stelle sehe ich die Beschäftigungsträger. Damit sie verlässlich Angebote machen können, brauchen sie eine Basisfinanzierung und feste Co-Finanzierungs-Zusagen für ihre Projekte.“ Zudem fordert der SoVD-Landesverband, in einem ersten Schritt und in Kooperation mit den Jobcentern mindestens 3.000 Langzeitarbeitslose in feste Beschäftigungen zu bringen.