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Hamburg Airport: Flüge nach 23 Uhr müssen Ausnahme sein

950 Flüge, die verspätet nach 23 Uhr in Hamburg landen – die Bilanz des Hamburger Flughafens für 2024 fällt aus Sicht des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Landesverband Hamburg, überaus negativ aus: „Statt, dass die Zahlen sinken, haben sie massiv zugenommen. Das ist nicht mehr tragbar.“, klagt der Hamburger SoVD-Chef Klaus Wicher. Die bestehende Ausnahmeregelung sei ein zahnloser Tiger und nur wirkungsvoll, wenn sie schärfere Folgen für die Airlines hätte.

Zwischen 23 Uhr und Mitternacht ist an Hamburgs Nachhimmel allerhand los: „Statt weniger, gab es 2024 sogar noch mehr zeitliche Überschreitungen des eigentlichen Flugverbots ab 23 Uhr. Bei den Anwohner:innen hat sich im Laufes des Jahres der Eindruck verfestigt, dass man den damit einhergehenden Fluglärm und die gesundheitliche Belastung nicht wirklich ernst nimmt.“, so Wicher.

Zudem gebe es zu wenig wirkungsvolle Handhabe, um Flüge nach 23 Uhr ernsthaft zu reglementieren. Das Verwaltungsgericht Hamburg hatte Mitte März entscheiden, dass es für Ordnungsgelder gegen Airlines wegen verspäteter Nachtflüge keine rechtliche Grundlage gebe: „Darum müsste jetzt mal genau definiert werden, was als unvermeidbare Verspätung gilt. Alles, was darüber hinausgeht, muss mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden. Anders wird sich keine Fluggesellschaft davon überzeugen lassen, am Zeitmanagement zu arbeiten. Aktuell hat der Airport Hamburg nur die Möglichkeit, für Zuspätkommer einen Nachtzuschlag zu erheben, das nehmen die Fluggesellschaften aber offensichtlich gern in Kauf“, stellt Wicher fest. 

Der SoVD fordert für die Anwohner:innen im Hamburger Westen mehr Gesundheitsschutz: „Es geht vor allem um die Stunde vor Mitternacht. Starts und Landungen sind in dieser Zeit eine unzumutbare Belastung mit besonders gesundheitsschädlichen Folgen für alle Menschen im Umfeld von Flughäfen. Sie sind überflüssig und vermeidbar. Die Nachtflüge am Hamburger Flughafen müssen unbedingt reduziert werden.“

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem über 25.000 Mitglieder organisiert sind. Der SoVD Hamburg ist der größte Sozialverband in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung.

Presse-Material

Kontakt
Susanne Rahlf
Pressesprecherin
Telefon: 0151 445 456 93
E-Mail: presse@sovd-hh.de

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