Die Verleihung des Wirtschafts-Nobelpreises an die amerikanische Ökonomin Nadine Goldin bestätigt auch die Landesfrauen des Sozialverbands SoVD in Hamburg in ihrem Kampf für mehr Geschlechtergerechtigkeit.
„Frau Goldin hat dezidiert aufgezeigt, warum der Gender Pay Gap, die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen, bis heute besteht. Sie hat vor allem das historische und das aktuelle Frauenbild in unserer Gesellschaft untersucht und bewiesen, dass Bildungsentscheidungen und Rollenzuschreibungen entscheidend dabei sind, welche Berufe Frauen ergreifen“, berichtet SoVD Landesfrauensprecherin Susanne Langhagel. Gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen setzt sie sich seit Jahren für eine gerechte Bezahlung von Frauen ein.
Auch für SoVD Landeschef Klaus Wicher ist dieser Wirtschaftsnobelpreis ein wichtiges Signal: „Frau Goldin hat wissenschaftlich bewiesen, dass Ehe und Verantwortung für Familie und Kinder die Frauen bei der Berufswahl beeinflusst, oft zu ihrem Nachteil. Auch bei uns ist das ein sehr aktuelles Problem, denn mit 18 Prozent Bezahlung weniger für die gleiche Arbeit ist Deutschland in Europa leider auf einem der hintersten Plätze. Das ist unhaltbar und ungerecht!“.
Statt diese Kluft zu überwinden, halte sich die Politik dezent zurück: „Wir brauchen mehr Mut zu mehr Chancengleichheit. Das gebietet uns die Verfassung. Abgesehen davon, vergeuden wir ungeahnte Potenziale von vielen, viele Frauen. Das können und dürfen wir uns nicht länger leisten!“
Übrigens: Von allen Nobelpreisen sind Frauen mit dem Wirtschaftspreis bisher am seltensten ausgezeichnet worden. Nur bei zwei von 92 Verleihungen wurden Frauen geehrt, und das auch erst in der jüngsten Vergangenheit, nämlich 2009 und 2019.