Senatorin Melanie Schlotzhauer überreicht heute einen weiteren befristeten Bewilligungsbescheid an die Poliklinik Veddel. Der SoVD Hamburg fordert die dauerhafte Finanzierung des Projekts im sozial benachteiligten Stadtteil.
Die Poliklinik Veddel spielt eine entscheidende Rolle bei der Gesundheitsversorgung der Menschen im Stadtteil. Insbesondere für sozial benachteiligte Bürger:innen ist sie eine wichtige Anlaufstelle für medizinische Versorgung und Beratung. „Die umfassenden Angebote der Poliklinik Veddel tragen maßgeblich zur Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität der Anwohnenden bei“, sagt Klaus Wicher, Vorsitzender des Sozialverband SoVD Hamburg. „Deshalb begrüßen wir, dass die Poliklinik Veddel bis Ende 2025 weiter gefördert wird.“ Gleichzeitig fordert Wicher die Senatorin auf, die Zukunft des Gesundheitszentrums über eine dauerhafte Finanzierung zu sichern.
Dass Armut krank macht, zeigen die Zahlen des Hamburger Morbiditätsatlasses für den sozial schwachen Stadtteil. Die Menschen auf der Veddel sind häufiger krank und sterben deutlich früher als Menschen aus reicheren Stadtteilen. Der Bedarf an medizinischer Versorgung und präventiven Angeboten ist also riesig. „Das Zusammenspiel von Medizin und Sozialarbeit in einem großen Gesundheitszentrum ist ein wegweisendes Modell für die Zukunft, das eine dauerhafte Finanzierung braucht, um Qualität und Kontinuität sicherstellen zu können. Befristete Projektfinanzierungen sind einfach nicht mehr zeitgemäß“, meint Wicher.
Das Projekt soll gemäß Bewilligungsbescheid erstmal wieder nur bis Ende 2025 weiterfinanziert werden. Für Wicher ist das kein Grund zu feiern: „Die Menschen, die diese unschätzbar wertvolle Arbeit leisten, brauchen dafür eine langfristige finanzielle Perspektive. Mit befristeten Projektförderungen riskiert man, dass Personal vorzeitig abwandert oder gar nicht erst antritt und mutet den Arbeitnehmer:innen zu, in ständiger Unsicherheit zu arbeiten. Das ist ein unhaltbarer Zustand.“